alpinclub

Erdbeben in Pakistan
Hilfsaktion von Alpinclub und Bergwacht Sächsische Schweiz

Begwacht

Projekt 2007: Wiederaufbau der Mittelschule von Sakargah

Link zum vorhergehenden Teil 2 des Tagebuchs : 18.4. - 07.5.2007

10.05.2007

Die beiden letzten Tage waren wieder sehr intensiv und mit vielen Ereignissen verbunden.
Gestern hatten wir, wie jeden Nachmittag ab halb 5, ein schönes Unwetter. Nur diesmal mit einer halbe Stunde Hagel dazu. Vor dem Camp lag reichlich Winterstimmung herum. Bis auf zwei Plastikplanen, waren keine Verluste zu beklagen. Unser Schauer hat echt gut stand gehalten und wird uns in der Monsunzeit guten Unterschlupf und Sicherheit bieten. Das Camp hat also seine "Feuer-", besser "Wasserprobe" bestanden. Nach zwei Stunden war dann auch der Spuk vorbei und wir haben erstmal aufgeräumt und die Überdachung der Zelte in Ordnung gebracht.
Heute war Amir den 2.Tag nicht hier und die Arbeiter haben wieder rumgebockt. Wirklich wie die kleinen Kinder. Zuerst sagten sie, es wäre kein Wasser da, weil aus der Leitung von gestern nichts rauskam. Logisch, da Assah Dullah sie nochmal ordentlich verlegt hat. Sie war am Anfang provisorisch querfeldein gezogen. Dafür lag aber 2 m weiter unsere Wasserversorgung von der Dorfleitung mit vollem Strahl. Dann muss man jeden Tag aufs Neue erklären, wie die Anschlagschnüre der Stützmauer für die nächste Lage gezogen werden und da sind die Holzgerüste für die Neigung vorhanden.
Wir sind nun seit drei Wochen an der Mauer dran und es ist jeden Tag die gleiche Arbeit und am darauf folgenden Tag ist in den Köpfen nix mehr drin. Sie sehen aber auch nicht von sich aus, was als nächster Schritt notwendig ist. Wenn keine Steine direkt vor ihnen liegen, wird sich erstmal hingesetzt und gewartet. Da kriegt man wirklich die Krise. Klar hat jeder zu Hause Probleme, Sorgen und noch Arbeit, aber so viel ist nun wirklich nicht dazu, so eine Stützmauer hoch zu ziehen. Manchmal denke ich , die haben durch ihren scheiß "Naswar"-Tabak oben im Hirn schon alles weggeschossen. Da kriegt man echt die Krise bei dieser unerträglichen Unbekümmertheit bei der Arbeit. Man redet sich den Mund fusselig, doch die wollen es einfach nicht verstehen. Es kommt auch immer wieder Unruhe durch die entlassenen Arbeiter rein, die ständig auf die Baustelle kommen und die Stimmung anheizen. Vor paar Tagen wurde ein Arbeiter von den Bergen oben auf den Weg zu uns abgefangen und bedrängt, so dass er am 3.Tag nicht da war. Namen erfährt man nie, dass man sich die Unruhestifter mal vornehmen könnte. Die Tage sind halt von mal zu mal sehr wechselhaft und keine Beständigkeit drin, dass man mal was richtig planen könnte. Also viel Momentenscheidungen an jeden neuen Morgen. Funktioniert auch, wenn die Technik und Arbeiter mitspielen. Ist ja nicht so schlecht hier- muss mir nur wieder den gewissen Abstand, den ich am Anfang hatte, verinnerlichen.
Rene Schriever

14.05.2007 - Zwei neue Mitstreiter


Schönen Tach allen an der Parkistanhilfe für Sakargah Intessierten. Wir, die zwei Neuen (FVD Christian und FVD Alfred) sind auf unserer Baustelle hier in Sakargah nun schon vor drei Tagen nach einer anstregenden Reise von gut 48 Stunden wohlbehütet angekommen.
So und jetzt ein wenig Genaueres über uns: Wir sind zwei Wandergesellen, die sich bei dem Schacht "Freie Vogtländer Deutschland" (FVD) für mindestens drei Jahre und einen Tag verplichtet haben, auf die traditionelle Wanderschaft zu gehen. In dieser Zeit versuchen wir uns beruflich und menschlich weiterzubilden, um nach Absolvierung der Pflichtzeit ein wenig die Welt gesehen und (hoffentlich auch ;-) etwas in unserem Handwerk dazugelernt und uns auf die Meisterschule vorbereitet zu haben.
In dieser Mission hat es uns nun in das kleine Bergdorf Sakargah verschlagen, wo es jetzt auch wieder sehr gut auf der Baustelle läuft. Es macht halt schon sehr viel aus, ob man alleine von Arbeitsgruppe zu Arbeitsgruppe springen muss oder jetzt sich mit mehren Leuten die Felder aufteilen kann.

So ist heute die erste Stützmauer so gut wie fertig gestellt worden und morgen können wir anfangen, das erste Fundament, auf das später die Terasse gesetzt wird, zu betonieren. Da wir durch ausbleibenden Regen leider nicht genug Wasser haben, das uns neuen Kies ins Tal spült, mussten wir heute eine zweites "Kieswerk"-Team an eine weiter entfernte Stelle schicken, was natürlich auch mehr Zeit kostet. Aber alles im Lot, denn die Arbeiter sind gut bei der Sache und wir konnten "gut Meter" machen.
FVD Christian und FVD Alfred

16.5.2007

Auf der Baustelle geht es nun wieder flott voran. Es macht sich schon sehr bemerkbar, daß wir jetzt zu dritt sind.
So haben wir gestern das Fundament für die Treppe ausgeschachtet und betoniert. Heute wurde die Hinterfüllung der untersten Stützmauer fertig. Da können wir morgen die Schalung für das Fundament der oberen Stützmauer setzen und parallel dazu die Außenkante der Treppenstufen hochmauern, die Schnüre dafür sind schon gezogen.
Nun arbeitet auch wieder ein zuvor entlassener Arbeiter als Kiesträger für uns, der in den nächsten Tagen ein Team von 3 bis 4 Leuten zusammenstellen will, die zusätzlich den Kies von den Schürfstellen zur Baustelle bringen.
Wir haben aber gleich den Arbeitern gesagt, dass Khrais und seine Mannen einen anderen Status bei uns besitzen und nicht zum eigentlichen Baustellenteam dazu gehören. Also keine Wiedereinstellung, sondern Arbeit als Subunternehmer zum Festpreis für das Heranschaffen des Materials. Und davon brauchen wir reichlich, wenn mit dem Fundament und der oberen Stützmauer begonnen wird.
Auch versuchen wir nun bestimmte Arbeiten nach der Arbeitszeit zu einem vereinbarten Preis ausführen lassen, was während der regulären Arbeitszeit wesentlich mehr Aufwand bedeutet.
Alfred und Christian haben sich schon gut eingelebt und genießen auch das tägliche Bad im kühlen Nass nach geschaffter Arbeit und in dieser traumhaften Landschaft. Gestern haben wir alle zusammen im Küchenzelt am Abend gegessen, da es draußen mehr als ungemütlich war. Hatten wieder schönen Sturm und Regen, bis in die späten Abendstunden.
Rene Schriever

17.5.2007

Gude, an alle daheim in Deutschland! Wir hoffen, ihr hattet alle einen schönen Feiertag und die Bollerwagen sind ganz geblieben ;-)
Bei uns ist heute auch nichts geschafft worden. Das liegt aber nicht daran, dass wir hier alle zum christlichen Glauben bekehrt haben, sondern daran, dass gestern der älteste Mann hier in Sakagh gestorben ist und alle unsere Arbeiter auf die Trauerfeier heute gegangen sind. Angeblich ist der gute Mann 100 Jahre und zwei Monate alt geworden, was wir aber nicht glauben, da sein ältester Sohn erst 60 ist, was darauf schließen läßt, dass er eher so ca. 85 Jahre auf unser schönen Kugel verweilen durfte.
Wir haben heute ganz (deutsch)-traditionell eine Bergwanderung unternommen, was mit einer herrlichen Aussicht über die ganzen anliegenden Täler belohnt wurde. Auf der Baustelle ist soweit auch alles paletti, die Mauer ist fertig und morgen wird angefangen die Treppe zu bauen. Die anderen Arbeiter werden zum Kiesscheppen dekradiert;-), damit wir dann die nächsten Tage ohne Verzögerung Fundamente gießen können.
Ansonsten wünscht euch euer Bautrupp morgen wenig Kopfschmerzen;-)
Rene Schriever, FVD Christian, FVD Alfred

18.5.2007

Ich möchte heute mal den Baufortschritt ein wenig dokumentieren.
Wir haben als Erstes nun ein paar Umstrukturierungen auf der Baustelle vorgenommen, was bedeutet, dass unsere Arbeiter jetzt komplett aus dem Kiestransport draußen sind und dieser nur noch von den Locals gemacht wird. Funktioniert wirklich gut und die Arbeiter hängen nicht mehr zwischendurch so lange ab. Die Kontrolle hat sich somit erledigt.
Tahir hat wieder seine ursprüngliche Position als Supervisor erhalten, mit leichten Arbeiten und kontrolliert die Arbeiter auf der Baustelle. So ist nun auch wieder sein Respekt vor den anderen da.
Wir haben ab diese Woche einen arbeitsfreien Tag eingeführt, um für uns auch mal eine Ruhephase zu haben, wo der Kopf ein wenig frei wird. Die Leute können ja trotzdem etwas tun, z.B. Kies schleppen, wenn sie wollen.
Bei den Arbeiten sind wir zur Zeit an dem Fundament für die obere Stützmauer dran, was noch ca.3 Tage in Anspruch nehmen wird, bevor diese gesetzt werden kann. In der Zwischenzeit ist Rozi mit der Treppe beschäftigt, die nun wächst und wächst und schon fast auf die Stützmauer reicht.
Realistisch betrachtet werden wohl die Fundamnte für die Schulgebäude Anfang Juni fertig werden und somit auch die Grundsteinlegung in diesem Zeitraum fallen. Ist einfach eher nicht möglich, bei den ganzen Aufschüttungs- und Verdichtungsarbeiten.
Es geht aber trotzdem gut voran, da der "Stamm" unserer Arbeiter jetzt, auch mit 4 Leuten vom Team, wesentlich besser zu kontrollieren ist. Alfred kümmert sich nun auch mit um die medizinische Versorgung und wenn man sich reinteilt wird vieles um einiges einfacher und leichter.
Rene Schriever

23.5.2007

Gude Deutschland,
hier in Sakargah ist bis auf ein paar (größere) Kleinigkeiten alles "roger", die Arbeiten gehen gut voran. Das Fundament der Stützmauer wird heute noch bis zur Hälfte fertiggestellt und die beiden Außenwände der Treppe sind auch schon gemauert und mit Erde und Steinen im Zwichenraum befüllt und verdichtet worden, so dass wir, wenn wir mit dem Fundament fertig sind, die Stufen setzen können.
Da wir die letzte Zeit immer mehr mit der Unzuverlässigkeit unserer Arbeiter, was das regelmäßige errscheinen auf der Baustelle betrifft, zu kämpfen hatten, haben wir uns dazu entschlossen den Donnerstag als arbeitsfreien Tag einzuführen, in der Hoffnung dass sie dann hier außerbetriebliche Sachen in der dadurch entstandenen Freizeit erledigen. Außerdem haben wir ein neues Transportsystem eingeführt, nach dem die Träger für den Kies jetzt nach Leistung bezahlt werden und nicht mehr wie die normalen Arbeiter nach Stunden. Das neue System hat auch schon Früchte getragen. So konnten wir die letzten drei Tage schon eine mehr als hundert prozentige Steigerrung des Transport festellen.
So nun zu der (größeren) Kleinigkeit, die wir erwähnt hatten: Das Transportliftsystem ,das wir bei einem ortsansässigen, selbsternannten "Transportliftbauer" in Auftrag gegeben hatten, ist gestern fertig gestellt worden. Unserer Meinung nach sollte der Lift erst einmal mit mindestens der doppelten Belastung geprüft werden, bevor Menschen oder Material transportiert werden. Leider aber nur nach unserer Meinung, und da die bei dem "Na-klar-kann-ich-einen-Lift bauen"-Mann nicht viel zählt, setzte sich zur Jungfernfahrt ein Einheimischer in die Gondel (alleinerziehender Vater von vier Töchtern), und kam, Allah sei Dank, unbeschadet auf der anderen Seite an, was man von den drei darauf folgenden Zementsäcken nicht sagen kann, nach dem diese gut 80 Meter mit der Gondel, gefolgt von dem in der Mitte zerrissenen Stahlseil, das die Gondel getragen hatte, in die Tiefe stürzte.
Viele liebe Grüße aus Pakistan
FVD Christian, FVD Alfred

27.5.2007

Gude daheim,
bei uns ist auf der Baustelle alles tipptopp! Haben heute die Treppe bis an die Oberkante der ersten Stützmauer fertig gestellt und ansonsten haben alle Arbeiter, die nicht am Kiesschürfen waren, gute Steine für die obere Stützmauerer gesucht und behauen. Morgen können wir dann auch die letzten zwei Meter des Fundaments fertig gießen, da wir gestern wegen Kiesmangels nicht betonieren konnten. So ein Fundament frisst halt doch mehr Kies und Zement, als man eigentlich denkt.
Unerfreuliches gibt es nur von unserer Erste-Hilfe-Sation zu berichten, in der wir immer mehr Kleinkinder mit schweren Entzündungen und vereiterten Wunden behandeln müssen. Ganz schlimm hat es einen einjährigen Jungen getroffen, der heute von uns behandelt werden sollte. Die komplete Schädeldecke war mit vereiterten und wässerigen Wunden (irgendeine Art Pusteln) übersät. Da haben wir uns aber nicht ran getraut und ihn sofort zum nächsten richtigen Arzt geschickt. Man hat manchmal den Eindruck, dass ein Kinderleben hier einfach nicht so viel zählt wie bei uns. Denn wenn man nachfragt, wie lange das schon entzündet ist, hört man z.B. bei einem fünf Monate alten Baby, (das ganze rechte Ohr ist entzündet), dass es schon seit kurz nach der Geburt dieses Problem hätte, aber die ganze Zeit niemand da gewessen wäre, der es umsonst behandelt hätte.
So jetzt aber genug für heute
FVD Christian, FVD Alfred

30.5.2007

Servus, liebe Freunde in Deutschland,
heute wurde mit der zweiten Stützmauer begonnen. Wir haben zwei Vorder- und Hinterreihen gezogen und den Zwischenraum ausbetoniert. Während wir alle in unsere Arbeit vertieft waren, ist ein großer Eckpfeiler der alten Schulruine auf die Baustelle gestürzt. Glücklicherweise befand sich niemand in der Aufschlagszone und es sind keine Verletzen oder Verwundeten zu beklagen.
Heute ist auch das neue Seil für den Lift angekommen und der Grund, weshalb der alte Lift abgestürzt ist, steht außer Frage: Es wurde kein Tieropfer dargebracht!
Für den neuen Lift wurde ein Personentransportverbot ausgesprochen und die Gondel muss noch (nach Meinung der Einheimischen) mit Ziegenblut getränkt werden, damit dieses Mal alles seine Richtigkeit hat und die Absturzgefahr somit gebannt wird. Gegen einen schönen saftigen Ziegenbraten haben wir natürlich auch nichts einzuwenden.
Soweit die Tagesthemen...
FVD Christian, FVD Alfred

02.06.2007

Unsere Arbeiten gehen zur Zeit leider schleppend voran. Vor Ort waren nicht genügend geeignete Steine für die Mauer vorhanden. So mussten wir nach der dritten Reihe die Mauerarbeiten einstellen und ca. 300 Steine für die Vorderseite, (wie auch den Kies) vom Fluss zum Arbeitsplatz transportieren.
Zur Zeit wird außerdem Getreide geerntet, so dass nicht alle 18 Arbeiter kommen (an manchen Tagen nur 12) . Morgen gehts dann mit der 4. Reihe (hoffentlich zügig) weiter.
Außerdem gab es Ärger: Nach der offiziellen Arbeitszeit lag im Materialzelt ein schöner, grosser Haufen bester, feiner Kies. Vier Arbeiter wollten weiter Kies ranschaffen um sich noch etwas extra zu verdienen. Anschließend war die Box (um den Kies abzumessen) voll und der Haufen daneben nur noch halb so groß. Rene, Alfred, Amir, wir alle hatten den großen Haufen zuvor gesehen und der war unübersehbar kleiner geworden. Die Arbeiter beteuerten natürlich, dass sie nichts angerührt hätten. Da es aber auch möglich war, dass sich jemand anders am Kies vergriffen hatte (was nach meiner Ansicht aber unmöglich gewesen wäre, ohne von den Arbeitern dabei gesehen zu werden), konnten wir niemandem etwas nachweisen...
Grüße von dem einen Ende der Welt
FVD Christian

05.06.2007

Heute waren die Arbeiter wieder einmal nicht aus der Ruhe zu bringen. Zuerst wurde ganz gemächlich der Zementvorrat im Materialzelt aufgefüllt. Dann gingen einige Steine ranschaffen und das Maurerteam setzte über den ganzen Tag gemütlich eine Reihe.
Schließlich war es soweit: Der LIFT war fertig! Nach endlosen Wochen wurde uns stolz die Überfahrt eines einzelnen Zementsackes präsentiert, die immer wieder wiederholt wurde. Das Gewicht wurde sogar auf 2 Säcke - der Höchstbelastung - erhöht, denn mehr dürfe damit nicht auf einmal transportiert werden.
Einer Ziege wurde nach alter Tradition über dem Fundament die Kehle durchgeschnitten und dieses damit getränkt. Anschliessend wurde Sie zerlegt, gebraten und in einem riesigen Topf mit Gewürzen, Soße und Reis aufgekocht. Nach Feierabend dann wurde aufgetischt und auch wir langten kräftig zu, denn das war echt mal verdammt lecker. Gesättigt und zufrieden tappten alle von dannen und Sakargah ist nun um einen mit 2 Zementsäcken belastbaren Lift reicher und um eine Ziege ärmer.
Nun wieder zur scheinbar endlosen Geschichte der Stützmauer:
Heuten haben wir auf der rechten Seite ein Eckfundament ausgehoben und gegossen, welches die alte mit der neuen Stützmauer verbindet. Die Arbeiter haben sich um die Beschaffung der Steine für die letzten 7 Meter der Mauer gekümmert. Morgen soll die rechte Seite geschlossen werden, so dass wir am Freitag mit der Auffüllung, Verdichtung und Höhenangleichung beginnen können. Wann und wie wir an die Fundamente kommen und ob wir die nacheinander oder alle zusammen gießen und aufmauern, können wir heute noch nicht genau sagen, da die Arbeiter jeden Tag nach Lust und Laune arbeiten. An einem Tag mauern sie zwei Reihen, ein andermal in der gleichen Zeit nur eine. An einem Tag werden 75 Fuß Kies herangeschafft oder auch mal nur 25.

Da hier recht viel vom Bau der für die Standfestigkeit in diesem Gebiet so wichtigen Stützmauern berichtet wurde und diese nicht mit der für die Grundschule errichteten zu vergleichen ist (die ist deutlich kleiner), haben wir ein paar Fakten zusammengestellt, die den notwendigen Aufwand veranschaulichen sollen.

Fakten der zweiten Stützmauer (Stand 05.06.07):
Ja und dies ist nur die kleine Stützmauer Nummer 2. Die bereits fertiggestellte talseitige Stützmauer 1 hat bei ansonsten gleichen Maßen eine Höhe von 2 Metern. Man könnte meinen wir bauen hier keine Schule sondern die Fortsetzung der großen chinesischen Mauer. Aber diese gewaltigen Mauern sind notwendig, um an den steilen Berghängen hier überhaupt ein stabiles und erdbebensicheres Fundament erstellen zu können.

Rene Schriever, FVD Christian, FVD Alfred
12.06.2007

Gude Deutschland! Bei uns hat sich nicht viel Neues ereignet. Unsere "Pakistanische" Mauer hätten wir fertig stellen können, wenn heute Morgen nicht der Mischer aus unerklärlichen Gründen nicht mehr angesprungen wäre. Nachdem wir den einzigen "Fachmann" was Motoren angeht in Sakargha konsultiert hatten, dieser aber auch nichts zur Problemlösung hatte beitragen können, blieb uns nun nichts anderes übrig, als den Motor auszubauen und ihn in die Hände des "Getriebegroßmeisters" in Bescham zu übergeben.
Über unsere Entscheidung, die nun arbeitslosen Arbeiter den Rest des Tages nach Hause zu entlassen, waren diese zwar nicht sonderlich erquickt, mussten es aber knurrend hinnehmen. Die ausländische Minderheit, also wir, stellte noch die Schnürböcke für das erste Fundament, damit morgen endlich mit dem Ausschachten begonnen werden kann.
In diesem Sinne Hallamsch

FVD Christian, FVD Alfred



23.06.2007

Das Sakargah-Team ist im Moment verstreut in Pakistan unterwegs. Gestern Abend gab es ein schweres Gewitter. Über Schäden ist im Moment nichts bekannt, aber so wie das geschüttet hat ist die Strasse nach oben sicher ein wenig kaputt. In Sakargah werden dann nächste Woche die Fundamente in Angriff genommen. Soviel zur gegenwärtigen Lage.

(Nach Informationen von Jens Sommerfeldt)

27.06.2007

Gude an alle daheim,
bei uns hier oben in Sakargah ist alles im Lot. Wir haben die letzten 8 Tage ausschließlich Kies für die Fundamente rangeschafft und die Tonnen von Steinmassen stapeln sich jetzt meterhoch in unserem Material Zelt.
Der Vorplatz der Baustelle ist komplett geräumt worden, was auch fast zwei Tage in Anspruch genommen hat. Der Mischer ist jetzt auf die zweite Konstruktionsebene umgebaut worden und dort einsatzbereit. Das erste Fundament ist so gut wie ausgeschachtet und wirft neue Probleme auf. Mehrere große Steinblöcke versperren unserer Bewehrung den Weg. Die Folge ist, dass, wenn die drei Fundamente soweit wie möglich ausgebuddelt sind, erst einmal die "Steinbrecher" aus Besham anrücken müssen um unser Problem mit Hilfe von Sprengstoff zu beseitigen.
Rene ist vor zwei Tagen aus Sakargah Richtung Heimat abgereist und wir zwei Wandergesellen halten jetzt allein die Stellung.

FVD Christian, FVD Alfred

02.07.2007

Hallo, hier der aktuelle Lagebericht:
Der Monsun hat (wie hier alle sagen) 4 Wochen früher eingesetzt als gewöhnlich. In Folge dessen mussten wir vorige Woche zwei "Schlechtwettertage" einlegen und unser Camp mehr als einmal gegen Sturm und Regenfluten verteidigen. Die Strecke Besham-Sakargah wurde an einige Stellen von Erdrutschen verschüttet bzw. sogar ganz weggerissen. Vor Dubar (einem Dorf vor Sakargah) musste eine Brücke dran glauben. Das Bächlein, welches normalerweise ca. 30 cm tief ist, hat diese, durch einen Wolkenbruch gespeist, einfach weggeschwemmt.
Auch von der Stützmauer über unserem Camp rutsche ein grosses Stück bei den Regenfällen ab und blieb zum Glück kurz vor dem Küchenzelt liegen.
Allerdings ist es durch den Regen auch endlich kühler geworden. Zuvor lagen die Temperaturen Wochenlang bei unerträglichen 50 Grad im Schatten.
Der Mischer ist in kürzester Zeit ein zweites Mal kaputt gegangen - diesmal war es die Ölpumpe.
Gestern waren Micha, Heike und Jens zu Besuch. So konnten auch sie das Sprengkommando aus Besham live mitverfolgen, welches die großen störenden Steine in den ausgehobenen Fundamenten mittels Bohrer, Dynamit, Zündschnur und Zigarette geräumt hat.
Heute haben die Spuren der Sprengung beseitigt und alle drei Fundamente fertig ausgehoben. Auch die Bewehrung für das Innere des ersten Fundaments ist gebunden.
Für Morgen hat sich hoher Besuch aus Deutschland angekündigt. Der Alpinclub Sachsen wird auf dem Rückweg seiner Expedition zur Grundsteinlegung , welche traditionell mit einem Festessen für alle Arbeiter gefeiert wird, vorbeischauen.
So das wars dann auch von hier oben. Grüsst uns die Heimat und bis bald.

FVD Christian, FVD Alfred

05.07.2007

Gude Deutschland,
Was ist bei uns in der letzten Zeit passiert?
Das Expeditionsteam ist, wie erwartet, am Dienstag bei uns eingetroffen und wir konnten die Zeremonie der Grundsteinlegung zelebrieren, wo beide Parteien (der Alpin Club und die Dorfgemeinschaft) sich ihre gegenseitigen Treue und Unterstützung versicherten. Wir hoffen, dass sich alles in die Tat umsetzen lässt.
Auf jeden Fall hatte das große Fressen einen faden Beigeschmack, da es keine halbe Stunde vorher Missstimmung gegen unseren Vorarbeiter gab, der einen Tag zuvor einen Arbeiter an uns gemeldet hatte, der sich ohne Erlaubnis mehr als eine halbe Stunde von der Baustelle entfernt hatte und diese nun bei der Auszahlung abgezogen bekommen sollte. Aber durch direkte Reaktion konnten wir das Problem lösen und unsere Arbeiter mussten Einsicht zeigen. Dazu kam noch, dass uns ca. 150 leere Zementsäcke gestohlen wurden, die uns jetzt bei der Befüllung von Material fehlen.
Trotz allem sind wir guter Dinge und hoffen, das wir bis Sonntag mit den Fundamenten fertig sind, so dass wir nächste Woche anfangen können, zu mauern.
So weit vom Brandherd

FVD Christian, FVD Alfred

06.07.2007

Hallo Deutschland,
heute hat es endlich mal Meter gegeben. Kaum zu glauben aber wahr: wir haben das erste Fundament fertig!
Morgen werden die Bewehrungen für die verbleibenden beiden Fundamente gebunden und Zement, Kies und Wasser vorbereitet, so dass wir Sonntag und Montag betonieren können.
Bezüglich des Wassers ergaben sich Probleme. Wir können die Wasserleitung nicht mehr auf Höhe des Mischers anzapfen. Die bisherige Versorgung mittels Schlauch ist nicht mehr möglich, da der Mischer auf die Schuleben befördert wurde und der Wasserdruck nicht ausreicht. Deshalb muss das Wasser nun die nächste Zeit mit Eimer und Muskelkraft herangeschaft werden.
Aufgrund der Unruhen im Land sind alle Geschäfte in Besham geschlossen und keiner weiß, wann wir Material für eine eigene neue Wasserleitung besorgen können. Bis dahin heisst es also schleppen, schleppen, schleppen...
Die Fundamente werden daher frühestens Montag fertig sein. Aber hier weiß man nie, was noch alles passieren und dazwischen kommen kann.
Machts gut und grüßt die Heimat!

FVD Christian, FVD Alfred

12.07.2007

Statt eines Tagebucheintrags aus Sakargah fasse ich die Geschehnisse heute nach Informationen aus Pakistan vom deutschen Schreibtisch aus zusammen.

In Sakargah sind die drei Fundamente fertig gestellt. Eigentlich sollte in diesen Tagen die Ablösung unserer Wandergesellen Christian und Alfred durch das neue Team, bestehend aus Thomas Niederlein und Detlef Striegler, auf der Baustelle erfolgen. Im Gefolge der Geschehnisse um die Rote Moschee in Islamabad ist die Lage in Teilen des Landes, so auch in Besham leider derzeit etwas unsicher. Die vereinzelten Unruhen haben sich teilweise auch gegen Ausländer gerichtet, wobei aber kein Europäer direkt zu Schaden gekommen ist.
Deshalb sind Thomas und Detlef nach ihrer Ankunft erst einmal im sicheren Islamabad geblieben. Christian und Alfred hatten zunächst auf der Baustelle in Sakargah weiter gearbeitet. Da sie aber schließlich die einzigen Ausländer waren, die noch an einem Hilfsprojekt in der Provinz NWFP beschäftigt und nicht evakuiert waren, haben wir uns entschlossen, sie - rein vorsorglich - erst einmal aus Sakargah abzuziehen. Es besteht zwar für die beiden keine unmittelbare Gefahr, direkt in "unserem" Sakargah schon gleich gar nicht, aber da derzeit niemand so genau weiß, wie sich die Situation entwickelt, schien es uns am Ende doch ratsam, die Vorsicht überwiegen zu lassen.
Da die Straßen in Richtung Islamabad teilweise durch Demonstranten ganztägig blockiert waren, sind sie in den sicheren Norden nach Chilas gefahren und werden morgen nach Gilgit weiter reisen. Von dort könnten sie dann problemlos per Flugzeug nach Islamabad (und nach Hause) gelangen. Die Fahrt der beiden nach Chilas gestaltete sich dabei nicht einfach. Pakistan, China und Indien sind in den vergangenen Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht worden, die in einigen Landesteilen zu katastrophalen Überschwemmungen geführt haben. Zwar ist Besham /Sakargah von den großen Überschwemmungen nicht betroffen, jedoch hat der Regen auch hier große Schäden angerichtet. So wurde die Brücke vor Sakargah vom Wasser weggerissen. Kurz nach Besham war dann der gesamte Karakorum-Highway verschüttet, so dass Christian und Alfred zu Fuß weiter mussten, um dann später einen anderen Bus besteigen zu können.
Wir rechnen damit, dass sich die politische Lage schon ab Sonnabend wieder beruhigt, so dass Thomas und Detlef Anfang nächster Woche sicher nach Sakargah gelangen und dort den Bau der Schule weiter voran treiben können.

Die aktuellen Geschehnisse zeigen, dass sich Unruhen und Ausschreitungen bei angespannter Lage besonders in den unterentwickeltsten, ärmsten Regionen manifestieren. Dazu gehört leider auch der Distrikt Battagram, in dem Sakargah liegt. Nicht zuletzt herrscht in diesen Gebieten auch der größte Bildungsnotstand. So wird gerade jetzt deutlich, warum es so wichtig ist, in diesen Gegenden Schulen zu bauen. Wir fühlen uns durch die aktuellen Geschehnisse bestärkt, weiter zu machen.

Wie es anderen Hilfsorganisationen ergangen ist, kann man z.B. hier nachlesen.

Uwe Horst

25.07.2007

Notgedrungen heute wieder ein Lagebericht vom sächsischen Schreibtisch:

Nachdem klar geworden war, dass Thomas und Detlev nicht mehr sicher auf die Baustelle nach Sakargah würden gelangen können, sind die Beiden nun wieder unverrichteter Dinge in Richtung Heimat abgeflogen. Nach endlos scheinendem 19-Stunden-Zwischenstop auf dem Airport von Abu Dabi konnten sie auch wohlbehalten in Frankfurt/M. landen.

Jens hat nun begonnen, das Schulprojekt für diese, von der Sicherheitslage erzwungene, Übergangszeit an Amir zu übergeben. Unter dessen Leitung soll dann das Beste aus den nächsten Wochen gemacht werden. Ende August wird Jens hoffentlich Gelegenheit bekommen, vor Ort das bis dahin Geschaffene zu inspizieren und den Bau bis zur Winterpause zu organisieren.

Uwe Horst

23.08.2007

Wie bereits berichtet, gibt es auf unserer Schulbaustelle derzeit keine deutschen Helfer. Das heißt aber keineswegs, dass die Arbeit ruhen würde.
Inzwischen hat Amir die Bauleitung übernommen. Die Fundamente sind ja gegossen und es steht nun das Aufmauern der Wände an. Bis der Winter das Regiment übernimmt, ist noch einiges zu schaffen.
Jens bricht in wenigen Tagen wieder nach Pakistan auf und so gibt es Anfang September voraussichtlich den nächsten Lagebericht vom Ort des Geschehens.

Uwe Horst

01.10.2007

Aktueller Bauzustand MittelschuleAuch wenn wir uns lange nicht gemeldet haben - es herrscht keinesfall Stillstand in Sakargah. Unter Amirs Leitung geht der Bau kontinuierlich voran, allerdings derzeit etwas langsamer als zuvor. Allein kann Amir nicht so viele Arbeiter beaufsichtigen wie zu Zeiten als noch deutsche Helfer vor Ort waren. Also haben wir die Anzahl der Arbeiter etwas reduziert und dabei natürlich die besten und zuverlässigsten behalten.
Weiterhin ist gerade Ramadan - der Fastenmonat. Darum haben wir - so wie schon im vergangenen Jahr - die tägliche Arbeitszeit etwas reduziert. Anschließend geht es aber wieder mit voller Kraft voran.
Finanziell sieht es allerdings etwas kritisch aus. Die gewaltige Stützmauer hat doch etwas länger gedauert und mehr gekostet, als geplant. Auch hat es gegenüber 2006 teilweise deutliche Preissteigerungen gegeben, die ihrerseits zu einer Erhöhung der Baukosten geführt haben. Um den Schulbau nun ohne Einschränkungen in Qualität und Ausstattung wie geplant fertigstellen zu können, benötigen wir darum noch weitere Spenden.

Christian Walter

08.10.2007

mauernAnläßlich des 2. Jahrestages des verheerenden Bebens möchten wir hier ein kurzen Abriß über die aktuelle Situation im pakistanischen Teil des Bebengebietes machen. Generell ist festzustellen, daß sich 2007 im Gegensatz zum ersten Jahr nach dem Beben doch einiges getan hat. Einige Beispiele:

Diese Zahlen sind durchaus beeindruckend, auch für uns, die das Ausmaß der Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur selbst erlebt haben. Allerdings suggerieren Sie auch daß bei diesem Wiederaufbautempo Ende 2008 alle wesentlichen Schäden beseitigt sein könnten. Das ist aber falsch!
Die verbleibenden 30% der Wohngebäude sind die Behausungen der Ärmsten der Armen. Viele von Ihnen haben die für den Wiederaufbau ausgereicheten Hilfszahlungen des Staates zur Ernährung der Familie ausgeben müssen. Wer nur als Tagelöhner beschäftigt war hat im vergangenen Jahr aufgrund der darniederliegenden Wirtschaft kaum Geld verdienen können. Hier wird auch in den folgenden Jahren sowohl durch den pakistanischen Staat als auch durch die Internationale Gemeinschaft noch einiges zu Leisten sein.
Auch im Bildungsbereich ist die Situation noch wenig zufriedenstellend. Von ca. 1 Millionen Schülern im betroffenen Gebiet müssen derzeit immer noch 800.000 in Zelten oder unter freiem Himmel lernen. Der Wiederaufbau aller zerstörten Schulen wird mindestens noch bis 2010, nach unseren eigenen Erfahrungen in abgelegen Gebieten eher noch länger dauern.

Christian Walter

03.11.2007

MittelschuleAuf der Baustelle wird unter Amirs Regie fleißig weiter gearbeitet. Inzwischen ist der Rohbau fast fertig gestellt. Es folgen noch die Errichtung des Daches und der Einbau von Fenstern und Türen. Dazu haben wir nun unseren Hunza-Zimmerman von vergangenen Jahr, unseren "Paul" (Shushad Ali) wieder angeheuert.
Jens besucht die Baustelle gelegentlich um zu kontrollieren und noch einige Hinweise zu geben. Durch seinem Job für die Deutsche Welthungerhilfe in Pakistan ist ihm das an manchen Wochenenden möglich. Jens ist immer wieder begeistert von Qualität und Baufortschritt. Aber so soll es ja auch sein: was die lokalen Baufachleute und Helfer 2006 von uns gelernt haben setzten Sie nun in Eigenverantwortung um.
ErdrutschAuf Jens' letzter Rückfahrt aus Sakargah wurde wieder mal deutlich, unter welch schwierigen äußeren Bedingungen die Menschen hier leben und auch unser Bau stattfindet. Wieder einmal hatte ein Erdrutsch die "Straße" nach Sakargah verschüttet, ein tonnenschwerer Stein versperrte den Weg, ein Bagger oder eine Raupe sind weit und breit nicht zu finden - Endstation. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg: 20 Pakistanis stemmten den Stein nach langen Mühen mit purer Muskelkraft in die Tiefe.

Christian Walter


3.11.2007 Ausnahmezustand in Pakistan verhängt

Der verhängte Ausnahmezustand berührt unser Schulprojekt nicht gravierend. Derzeit sehen wir keinerlei Einschränkungen, die die Fertigstellung wesentlich beeinflussen könnten. Es gab in der Vergangenheit schon mehrfach große Generalstreiks im Lande - auf unserer Baustelle wurde immer fleißig gearbeitet, an allen 7 Tagen der Woche.
Wir sehen in dem Ausnahmezustand auch eher ein innenpolitisches Manöver von General Musharraf als ein echtes Problem für die Sicherheit in Pakistan. Hier wird versucht, die demokratischen Kräfte gegen die Mullahs auszuspielen um das Militär an der Macht zu halten.


16.12.2007

Der Ausnahmezustand ist wieder aufgehoben worden. Dennoch ist das Land weiterhin in Unruhe. Die militanten Islamisten im Swat-Tal haben die Tatsache genutzt, daß für die Überwachung des Ausnahmezustandes relativ viel Militär und Polizei in der Städten gebunden war. So sind dann auch einige sich selbst als Talibankämpfer bezeichnende Islamisten kurzzeitig bis nach Besham vorgedrungen und haben dort die Bevölkerung eingeschüchtert. Diese sind dann zwar wieder sehr schnell vertrieben worden, für unser Schulprojekt ergab sich daurch ein herber Einschnitt. Die Familie von "Paul" - unserem Zimmermann aus Hunza, wollte daraufhin nicht mehr, daß er in dieser Gegend arbeitet. Für die nach Abschluß des Rohbaus noch notwendigen Arbeiten, wie das Aufsetzen des Daches und den Einbau von Fenstern und Türen ergibt sich dadurch leider eine deutliche Verzögerung.

31.12.2007

Leider ist die Fertigstellung der Mittelschule noch im Jahr 2007 nicht gelungen. Anders als erwartet hatten wir im Vergleich mit 2006 hatten wir diesmal mit deutlich größeren objektiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch wir müssen uns gelegentlich wieder daran erinnnern: wir bauen hier nicht inmitten einer gut erschlossenen deutschen Großstadt, sondern in einem der entlegensten Winkel der Welt. Was hier theoretisch schief gehen könnte, das wird auch irgendwann schiefgehen....
Zuletzt hat die derzeitige, auch für örtliche Verhältnisse ungewöhnlich kalte Witterung ein Weiterbauen unmöglich gemacht. Dennoch sind wir optimistisch, die Schule demnächst übergeben zu können.
Ganz herzlich möchten wir uns hiermit bei allen bedanken, die 2007 durch Ihre Spende den Aufbau der Mittelschule in Sakargah ermöglicht haben. Für 2008 hoffen wir auf weitere Unterstützung, insbesondere, die Finanzierung der Einrichtung (Bänke, Stühle, Tafeln...) ist noch nicht geklärt und es wäre unschön eine fertige aber vollkommen leere Schule übergeben zu müssen.

Fragen zu Hilfsaktion beantworten wir gern unter pakistanhilfe@gmx.de. Angaben zum Spendenkonto finden Sie hier