Batura Muztagh Expedition 2006

Bildergalerie Teil 3 - Erstbesteigung des Caboom Sar (6186m)


Nach den Erstbesteigungen des Nadin Sar (6211m) und des Jehangir Sar (5800m) am 5. und 6. Juli war das Wetter weiterhin stabil gut, so daß wir ohne Ruhepause sofort zur nächsten Tour aufbrachen - einem Versuch am ebenfalls noch unbestiegenen Caboom Sar (6186m). Während wir am Nadin Sar vorher zumindest eine recht gute Vorstellung von dem hatten, was uns erwarten würde, hatten wir über den Caboom Sar gar kein wirkliches Wissen. Die unserem Basislager zugewandte Westseite kam für eine Besteigung nicht in Frage und auch die Nordflanke, die wir bereits vorher einsehen konnten, war aufgrund großer Seracs zu gefährlich. Somit blieben nur die Südseite oder eine Route von Osten her übrig und wir starteten ohne diese Seiten vorab jemals gesehen zu haben, einfach ins Ungewisse. Mit Brennstoff und Verpflegung für 4 Tage würde uns schon irgendwas gelingen...


Anmarsch auf dem Yashkuk-Gletscher

Der Anmarsch zum Caboom Sar führt uns zunächst über den Yashkuk-Gletscher noch ein-
mal vorbei an der Gipfelgruppe des Nadin Sar, die sich bei bestem Wetter präsentiert:
links der Nadin Sar (6211m), in der Mitte der unauffällige Jehangir Sar (5800m) und
rechts ein noch unbenannter und unbestiegener Gipfel (5563m).



Anmarsch auf dem Östlichen Yashkuk-Gletscher

Nach der Verzweigung des Yashkuk-Gletschers in einen östlichen und einen westlichen
Arm kommen wir über weite Strecken auf aperem Gletschereis zügig voran. Im Hintergrund
sind die gewaltigen Flanken von Pamri Sar (7016m) und Kampire Dior II (6572m) zu sehen,
die beide 1986 durch eine italienische Expedition erstmals bestiegen wurden.



Sonnenaufgang über Yashkuk II und Kuthskulin Sar

Am nächsten Morgen sind wir die ersten Stunden in stockfinsterer Nacht unterwegs.
Als die Sonne über den benachbarten Gipfeln von Yashkuk II und Kutshkulin Sar aufgeht,
sind wir schon hoch oben am Caboom Sar unterwegs.



Aufstieg am Grat

Gegen 8.30 Uhr erreichen wir den Grat, dem wir noch 250 Höhenmeter bis zum Gipfel
folgen. Das Gelände ist nicht schwierig, aber der Schnee ist extrem inhomogen und
wir müssen zudem gut auf die gewaltigen Wächten aufpassen.



Aufstieg am Grat

Immer wieder zwingen uns Steilstufen zum Sichern, so daß wir langsamer vorankommen
als erhofft. Der Fels erweist sich leider als äußerst brüchig und als Sicherung völlig
ungeeignet, doch zum Glück ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel...



Markus kurz unter dem Gipfel

Die letzten Meter bis zum Gipfel ist der Schnee von der Sonne bereits aufgeweicht.
Zum Glück erweist sich der Vereinigungspunkt der Grate tatsächlich als höchster Punkt
und nicht die große Wächte einige Meter weiter hinten, die von nahem ziemlich fragil
aussieht...



Blick nach Norden
11.30 Uhr erreichen wir endlich den höchsten Punkt. Oben angekommen genießen wir
mehr als eine Stunde lang die phantastische Aussicht, die so klar ist, daß man sogar
den etwa 150km entfernt gelegenen Muztagn Ata (7546m) im chinesischen Xinjiang bestens
erkennen kann (ganz oben ganz rechts). Der Gipfel im Vordergrund ist einer der zahl-
reichen noch unbestiegenen und undbenannten 5000er, die hier jedoch leider zum großen
Teil aus äußerst brüchigen Felsen bestehen und daher wenig lohnende Ziele sind.

Lawine am Kampire Dior

Beim Abstieg werden wir Zeuge eines gewaltigen Lawinenabganges in der 2000m hohen
Flanke des Kampire Dior. Zum Glück steht unser Zelt unten auf dem Gletscher außerhalb
der Schußlinie, so daß es unversehrt bleibt...



Mmmmh! Gleich gibt's lecker Milchreis!

Der Abstieg im aufgeweichten Schnee und über zahlreiche Gletscherspalten nimmt noch
einmal ziemlich lange in Anspruch, so daß wir erst am Abend unser kleines Zelt auf 4600m
Höhe erreichen. Am nächsten Morgen schlafen wir aus, bis die Sonne uns weg und dann kocht
Bruce zum Frühstück als erstes einen leckeren Milchreis...



Schmetterling auf 4600m Höhe

Vor dem Rückmarsch in unser Basislager überrascht uns noch exotischer Besuch aus tiefern
Gefilden: ein bunter Schmetterling hat sich die vielen Kilometer bis hier hinauf auf 4600m
auf den Yashkuk-Gletscher verirrt...



--> Hier geht's zu Teil 4 der Bildergalerie, der Erstbesteigung des Mamu Sar (6096m)