Batura Muztagh Expedition 2006

Expeditionsgebiet
Hunza-Karakorum Der Batura Muztagh ist der nordwestlichste Teil des Karakorum. Im Norden wird diese Bergregion durch die Grenze zu Afghanistan, im Osten und Süden durch den Hunzafluss und im Westen durch den Karambar- und Ishkumanfluss begrenzt. Man spricht auch vom Solarplexus von Zentralasien, da hier die höchsten Gebirge der Erde aufeinander treffen: Im Norden der Pamir, im Osten Kun Lun und Karakorum im Süden bzw. im Südosten mit den letzten Ausläufern der Himalaya (Nanga Parbat) und im Westen der Hindukush.

Die Baturamauer ist der zentrale Teil dieser Region. Über viele Kilometer führt ein meistens über 7000m hoher Bergkamm von Westen nach Osten auf dem sich mehrere hohe Berge befinden. Beim höchsten Berg dieser Kette, dem Batura I mit 7785m fehlen nur wenige hundert Meter an der magischen Achtausendmetergrenze. Andere Siebentausender, wie Kampire Dior, Ultar, Bojohagur Duanasir, Pasu und Shispare sind jeweils nur ein- oder zweimal bestiegen. Viele hohe 6000-er sind noch unbestiegen und sogar noch einige 7000-er warten auf ihre Bezwinger, darunter der mit 7762m derzeit höchste noch unbestiegene Berg der Erde, der Batura II.
Das gesamte Gebiet ist stark vergletschert und mit dem 58 km langen Baturagletscher unmittelbar im Norden der Baturamauer, ist einer der längsten außerarktischen Gletscher in greifbarer Nähe.

Expeditionsgebiet Baltar-Gletscher Ausschnitt aus der Alpenvereinskarte Hunza-Karakorum Wenn man von Gilgit mit dem Bus oder Jeep die südliche Pforte zum Batura Muztagh bei Chalt passiert kann man nach einigen Minuten mit einem Höhenunterschied von fast 6000m, eine der höchsten Bergfluchten der Erde bestaunen. Vom Resthouse Ghulmet (1950m) kann man in wenigen Kilometern Entfernung den Gipfel des Rakaposhi (7785m) sehen.
Obwohl durch den Bau des Karakorum-Highways dieses Gebiet gut und schnell erreichbar ist, sind große Bereiche noch kaum erschlossen. In den letzten Jahren gab es nur wenige Expeditionen ins Innere der Baturagruppe.

Expeditionsgebiet Ausschnitt aus der Karte The Karakoram Highway a map by John Callanan Ähnlich sieht es mit der Erschließung des Batura-Muztagh vom Norden aus. Das Chapursan-Tal bildet die nördliche Grenze des Gebirgsmassives. Dieses Tal führt zum Wakhan-Korridor entlang der afghanischen Grenze und war bis 1979 für Ausländer gesperrt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde es 1999 zur "open area" deklariert. Allerdings ist seit diesem Jahr für den Bereich für die Überquerung des Chillinji-Passes westlich von Baba Ghundi wieder ein Permit erforderlich.
Bekannt ist das Chapursan-Tal bisher fast ausschließlich durch den heiligen Schrein (Ziarat) von Baba Ghundi, der von den Einmischen und Pilgern besonders in den Monaten September und Oktober besucht wird.
Bergsteiger sind bisher kaum in diese Region gekommen. Damit bietet diese Region zwar nicht die ganz hohen Berge, denn nur wenige Gipfel des Batura-Hauptkammes, die von hier über steile Nordwände erreichbar sind, überragen die 7000m Grenze. Die Gipfel der Seitenkämme sind meist nicht viel höher als 6000 m. Aber viele von ihnen sind noch unbestiegen, was wiederum den Reiz dieser Region ausmacht.

Die hier abgebildeten Kartenausschnitte entstammen der Alpenvereinskarte Nr: 0/12 Hunza-Karakorumund der Karte "The Karakoram Highway a map by John Callanan"