Batura Muztagh Expedition 2006
Bildergalerie Teil 1 - Versuch am Batura II
Das Hauptziel der Batura Muztagh Expedition 2006 war die Besteigung des 7762m hohen Batura II - des derzeit nach Meinung vieler Experten höchsten unbestiegenen Berges der Erde (und zwar wenn man als Berg einen wirklich selbständigen Gipfel und keinen unbedeutenden Nebengipfel zählt). Dieses Ziel konnten wir leider nicht erreichen - der Versuch wurde auf einer Höhe von 7000m wegen extrem ungünstiger und gefährlicher Schneeverhältnisse abgebrochen. Bereits 2002 mußten wir unseren ersten Versuch einer Besteigung des Batura II auf einer Höhe von 7100m wegen zu gefährlicher Schneeverhältnisse abbrechen - damals war das anhaltend sehr schlechte Wetter mit immer wieder viel Neuschnee der Auslöser dafür (2002 war das bisher einzige Jahr in der jüngeren Geschichte des Karakorum-Bergsteigens, in der kein einziger 8000er und auch kein hoher 7000er bestiegen worden ist, weil Wetter- und Schneeverhätnisse so katastrophal schlecht waren). Diesmal war dies ganz anders: nach zunächst zwar anhaltend schlechtem Wetter zu Beginn der Expedition während des Anmarsches und die ersten Tage im Basislager hatten wir am Batura II eine außergewöhnlich lange und stabile Schönwetterphase. Trotzdem reichte diese nicht aus, daß sich der viele gefallene Neuschnee von Ende Mai/Anfang Juni entsprechend setzen konnte, so daß wir Mitte-Ende Juni oberhalb 6500m immer noch teilweise hüfttief im Pulverschnee standen. Der Abbruch des Besteigungsversuches erfolgte am 24. Juni im Lager 3 auf 6600m Höhe, nachdem wir 2 Tage zuvor bereits eine Höhe von reichlich 7000m erreicht hatten. Insgesamt hielten wir uns vom 8. bis 28. Juni am Batura II auf. Von den insgesamt 20 Tagen am Berg wurden lediglich zwei absolute Schlechtwettertage im Basislager verbracht. Die restlichen 18 Tage erfolgten mit Ausnahme zweier weiterer Ruhetage im Lager 2 auf 5900m Höhe (bei gutem Wetter!) jeweils umfangreiche Aktivitäten wie z.B. Lageraufbau, Materialtransport, Erkundungstouren und das Vorantreiben der Route. Die nachfolgenden Bilder dokumentieren diese Aktivitäten am Berg bei fast ausnahmslos gutem bis sehr gutem Wetter:
Der 3tägige Anmarsch ins Batura-Basislager erfolgte bei durchgehend schlechtem Wetter
und viel Neuschnee, der uns viel später jedoch noch mehr Probleme macht als auf dem Weg
ins etwa 4000m hoch gelegene Basislager.
Lager 1 auf ca. 5200m Höhe ist gut geschützt hinter einer großen Gletscherspalte gelegen.
Der markante Gipfel im Hintergrund ist der Rakaposhi auf der gegenüberliegenden Seite des
Hunza-Tales mit dem Karakorum Highway.
Lager 2 wird an einer windgeschützten Stelle im 5900m hohen Batokshi Col errichtet.
Zum zusätzlichen Schutz gegen den Wind wird die Zeltplattform tief in den Schnee eingegraben.
Markus in der Nähe von Lager 2 vor dem 6050m hohen Batokshi Peak, den er 2002
(damals von der anderen Seite kommend) bereits mehrfach bestiegen bzw. überschritten hat.
Der weitere Aufstieg vom Lager 2 ins Lager 3 führt technisch unschwierig aber mit
phantastischen Aussichten über einen hier recht flachen Gratrücken, bevor die Gipfelwand
ab ca. 6600m wieder richtig aufsteilt. Der Berg im Hintergrund ist der 1982 zum ersten
und bisher einzigen Mal bestiegene Hachindar Chhish (6870m).
Bereits ab einer Höhe von ca. 6200m nimmt die Schneemenge spürbar zu und am wind-
exponierten Gratrücken sind unsere Aufstiegsspuren auch beim zweiten und dritten
Aufstieg ins Lager 3 auch stets auf's Neue verweht und erfordern neues Spuren.
Die Dimensionen der sichtbaren Felsen des Gipfelaufbaus täuschen übrigens gewaltig:
vom Beginn der Felsflanke bis zum höchsten Punkt sind es locker 1000 Höhenmeter!
Vom Lager 3 auf etwa 6600m Höhe hat man einen tollen Blick auf die 5- und 6000er des
südwestlichen Batura Muztagh. Der markante Gipfel etwas links der Mitte ist der 1975
durch Japaner erstbestiegene Purian Sar (6293m).
Der Aufstieg oberhalb Lager 3 führt über steile Schneehänge. Anfangs findet sich im
Bereich oberhalb des Bergschrundes unter der Schneeschicht noch ab und an etwas Eis,
das wir für eine Sicherung nutzen können - weiter oben wühlen wir vergeblich
im grundlosen Schnee...
Etwa 2 Stunden nach diesem Bild - aber nicht einmal 100 Meter höher - ist endgültig
Schluß: der Schnee ist einfach zu tief und zu gefährlich, um weiter aufzusteigen, so
daß wir uns schweren Herzens zur Umkehr entschließen.
Nach dem Abbruch unseres Besteigungsversuches am 24. Juni müssen wir mehrfach
mit schweren Rucksäcken das mühsam hinaufgeschleppte Material sowie Verpflegung und
Gas für eine ganze Woche wieder hinunter bis ins Basislager schaffen.
Bevor wir das Batura-Basislager endgültige verlassen, fotografieren wir auf der
Gletscherzunge des Batokshi-Gletschers unsere Schatten...
--> Hier geht's zu Teil 2 der Bildergalerie, der Erstbesteigung des Nadin Sar (6211m)
