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Peru - Expedition 2000

Ranrapalca 6162m,   Tocllaraju 6032m Artesonraju 6025m,
Caraz I 6025m,   Cerro Chacua Grande 5405m (2. Besteigung),
Cerro Rumi Cruz Sur 5360m (2. Besteigung),   Cerro Chacua Norte 5165m

Peru

Wissenswertes zu Peru und den besuchten Gebirgszügen finden Sie auf unserer Peru-Infoseite.

Expeditionsmannschaft

Axel Jahn,   Jan Lettke,   Dieter Rülker,  
Jörg Stingl,  Markus Walter

Expeditionsbericht

18.06.2000 Unsere Reise beginnt mit dem Flug von Dresden über Frankfurt und Atlanta nach Lima. Um mehr Gepäck mitnehmen zu können, wählen wir die etwas teurere Variante über Nordamerika. Dadurch kommen wir auch in den Genuß, die Verfahrensweise für Transitpassagiere im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten" hautnah miterleben zu dürfen. Was in diesem Zusammenhang auf dem Flughafen der Olympiastadt Atlanta abläuft, ist mit europäischen Denkweisen wohl kaum nachzuvollziehen: umständlicher und komplizierter geht's kaum! Willkommen in den USA... Schließlich haben wir doch alles erfolgreich hinter uns gebracht und fliegen weiter hinunter in den Süden...

19.06.2000 Wir landen pünktlich 4 Uhr früh in Lima und fahren sofort per Taxi zur Busstation der Busgesellschaft Rodriguez, die als eine von vielen auch Huaraz, die „Hauptstadt der Cordillera Blanca", anfährt. Da wir die Warnungen vor Diebstahl und Kriminalität in der peruanischen Hauptstadt ernst nehmen, wollen wir Lima so schnell wie möglich verlassen. Nur 2 Stunden Aufenthalt reichen jedoch trotzdem, um auch uns die Notwendigkeit dieser Warnungen schmerzhaft vor Augen zu führen. Im Chaos des Beladens des Reisebusses ist plötzlich Georges kleiner Rucksack mit der Kameraausrüstung verschwunden und läßt sich auch nicht mehr auftreiben. Damit erwischen wir einen denkbar schlechten Start als Auftakt unserer Expedition. Von nun an kann es eigentlich nur noch besser werden... Der Bus bringt uns in knapp 8 Stunden Fahrt (inkl. ausgiebige Mittagspause) nach Huaraz, wo wir bei Bekannten von Jan ein kleines Zimmer mieten, das uns von nun an als Basislager und Versorgungsstation dient. Am Abend probieren wir das erste Mal das peruanische Nationalgericht Nummer 1: Pollo + Papas fritas, zu deutsch: Brathähnchen mit Pommes.

20.06.2000 Ein erster Ruhe- und Akklimatisationstag dient zum Eingewöhnen. Immerhin liegt Huaraz schon über 3000m hoch. Wir erledigen eine Menge wichtige Dinge, wie zum Beispiel Geld tauschen oder erste Einkäufe. Am Abend gibt uns Marco, der quasi unser Vermieter und Hausherr ist, schon mal einen Einblick in das peruanische Nachtleben. Wenn das so weiter geht, sieht es mit viel Schlaf und Erholung an den Ruhetagen eher schlecht aus...

21.06.2000 Zur weiteren Akklimatisation wollen wir heute eine Fahrradtour in die umliegenden Berge machen und stehen deshalb schon früh am Fahrradladen, um uns Mountainbikes auszuleihen. Obwohl wir gestern schon alles abgesprochen haben, zieht sich die Prozedur ewig in die Länge, denn ehe fünf dieser Vehikel auch nur einigermaßen fahrtauglich gemacht sind, vergehen fast zwei Stunden... Dann geht es los, zunächst in Richtung Monterey, wo wir einen Zwischenstop im Thermalbad einlegen. Der von Jan geplante Weiterweg ist nicht ohne Tücken: schon nach wenigen hundert Metern geht der Fahrweg in eine derartig steile und unwegsame Piste über, daß wir zum Schieben oder gar Tragen der Räder gezwungen sind. Wir trösten uns damit, das dies ja nur wenige hundert Höhenmeter betreffen kann und uns die Abfahrt auf der anderen Seite schon entschädigen wird, doch als schließlich der Weg an einer eingestürzten Brücke fast völlig verschwindet, geben wir auf und schieben die Räder wieder hinunter. Immerhin fließt dabei ordentlich Schweiß und auch für die Akklimatisation dürfte der Ausflug ziemlich gut gewesen sein. Schon morgen soll es nämlich richtig losgehen, hinein in die Berge.

22.06.2000 Kurz nach 7 Uhr starten wir mit einem gestern noch gecharterten Kleinbus von Huaraz aus in Richtung Ishinca-Tal. Dort wollen wir etwa eine Woche bleiben und die beiden 6000er Ranrapalca und Tocllaraju besteigen. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir Collon, den letzten größeren Ort kurz vorm Ende der befahrbaren Schotterpiste. Hier müssen wir uns registrieren lassen und können dann die ebenfalls vorher bestellten Tragtiere beladen. Hugo, unser Arriero, ist ein netter Bursche und versteht sein Handwerk. Er ist 34 Jahre alt, hat zwei Kinder und 2 Mulis, mit denen er das Geld für die Familie verdienen muß. Die anderen zwei Tiere für diesen „Großauftrag" - einen Esel und ein Muli - hat er sich von seinem Schwiegervater geborgt. Der Marsch ins Ishincatal hinein dauert etwa 4 Stunden. Nach und nach weichen die anfangs noch dicht begrünten Talhänge dann Felswänden und Schotterhängen, die von den höheren Gipfeln ins Tal ziehen. Schließlich erreichen wir den Platz des Ishinca-Basislagers, eine große Wiese im Talschluß, auf der schon mehrere Zelte stehen. Außerdem gibt es hier sogar eine richtige Berghütte, die ähnlich wie die Hütten in den Schweizer Alpen geführt wird: mit hotelartigem Komfort zu völlig überzogenen Preisen. Wir stellen unsere Zelte einfach irgendwo auf die Wiese und richten uns halbwegs häuslich ein. Als die Sonne am Nachmittag verschwindet, sorgt ein kalter Wind schnell für ungemütliche Temperaturen, so daß wir uns zeitig in die Schlafsäcke verkriechen.

23.06.2000 Auf dem Programm steht die erste Akklimatisationstour, die uns auf den 5420m hohen Nevado Urus Oeste führen soll. Deshalb piepsen die Wecker auch schon zur unchristlichen Frühstückszeit um 4.30 Uhr, denn wir wollen den anstrengendsten Teil des Aufstiegs möglichst im morgendlichen Schatten zurücklegen. Punkt 6 Uhr geht es im Licht der ersten Morgendämmerung los. Jan, der noch einige Akklimatisationsprobleme hat, dreht nach einer Stunde um, während wir anderen gut vorwärts kommen. 8 Uhr erreicht uns die Sonne und wir legen am Beginn der Schneefelder auf etwa 4900m eine erste Rast ein. Die Trekkingschuhe werden gegen die Plastikstiefel getauscht und weiter geht es mit Steigeisen dem nahen Gipfel entgegen. Bereits kurz vor 10 Uhr stehen wir auf dem 5420m hohen Schneegipfel - als einzige Menschen weit und breit. Da der Nevado Urus eigentlich ein sehr beliebter Akklimatisationsberg ist, haben wir wirklich Glück, das herrliche Panorama in einsamer Ruhe genießen zu können. Nach kurzer Gipfelrast geht es wieder hinunter, und obwohl wir uns viel Zeit lassen und längere Fotopausen einlegen, sind wir bereits 13 Uhr wieder unten im Basislager. Den Rest des Tages verbringen wir mit ausruhen und den Vorbereitungen für die morgen geplante Verlegung des Lagers an den oberen Ishinca-See.

24.06.2000 Wir lassen uns mit dem Aufstehen Zeit, genießen die wärmenden Strahlen der Morgensonne und gönnen uns ein ausgedehntes Frühstück, ehe wir unsere Zelte abbauen und die Rucksäcke für den Aufstieg packen. Einen Teil unseres nicht benötigten Gepäcks können wir bei einer amerikanischen Expedition nebenan deponieren, so daß wir nicht alles mitschleppen müssen. Gegen 10.30 Uhr brechen wir schließlich auf in Richtung Ishinca-See, wo unser vorgeschobenes Lager stehen soll. Der Aufstieg folgt einem gut ausgetretenen Pfad und obwohl die Rucksäcke mit der gesamten Ausrüstung und bei unbarmherzig scheinender Sonne unser Tempo stark limitieren, erreichen wir nach vielen Pausen 14 Uhr unseren geplanten Lagerplatz direkt am oberen Ishinca-See. Hier auf 5000m Höhe sind wir völlig alleine und genießen einen herrlichen Sonnenuntergang mit prächtigen Farbenspielen.

25.06.2000 Als 4.30 Uhr die Wecker piepsen, bleibt Jan gleich liegen. Schlaflosigkeit, Übelkeit und vor allem hämmernder Kopfschmerz machen ihm zu schaffen, während es uns anderen trotz des zügigen Höhengewinns ganz gut geht. Heute steht als zweite Eingehtour der Nevado Ishinca auf dem Programm. In knapp 3 Stunden geht es über Moränenschutt und zuletzt flache Gletscherhänge unschwierig zum höchsten Punkt, immerhin 5530m hoch. Auf dem Gipfel treffen wir eine große amerikanische Gruppe, die von der anderen Seite gekommen ist und sich in 8 Stunden lang in träge dahinstapfender Kolonne über die Schneehänge emporgearbeitet hat. Wir beglückwünschen uns erneut zur richtigen Routenwahl, denn auf unserem Weg waren wir völlig alleine unterwegs und konnten die herrliche Bergwelt so richtig genießen. Schnell verlassen wir wieder den Gipfel und steigen über unsere Aufstiegsroute wieder ab. Unterwegs begutachten wir die für morgen geplante Aufstiegsroute am gegenüberliegenden Ranrapalca. Da die Verhältnisse in der sonnigen Nordseite gut zu sein scheinen, wollen wir die erst 1994 von Bestsellerautor Joe Simpson erstmals begangene Route über den steilen Nordpfeiler versuchen. Um morgen früh nicht die ganze Eisausrüstung von Beginn an mitschleppen zu müssen, deponieren wir die heute entbehrlichen Dinge beim Abstieg gleich auf einem großen Stein nahe beim Gletscherrand. Kurz nach Mittag sind wir bereits wieder im Lager. Den Nachmittag verbringen wir mit allerlei Vorbereitungen für morgen, denn bei unserer ersten „richtigen" Kletterei muß die Ausrüstung genau stimmen. 19 Uhr kriechen wir nach einer letzten vorsorglichen Druckbetankung mit Cocatee schließlich in die Schlafsäcke.

26.06.2000 Punkt 0.00 Uhr reißt uns das monotone Piepsen des Weckers aus dem ohnehin nicht sonderlich festen Schlaf. Axel fühlt sich nicht fit und beschließt, auf den Aufstieg zu verzichten. Dafür übernimmt er jedoch das Kochen in der morgendlichen Kälte, um uns nach Kräften zu unterstützen. 1.30 Uhr brechen wir in 5000m Höhe auf. Schon nach einer Stunde erreichen wir unser Materialdepot am Gletscherrand. Jan hat inzwischen wieder Kopfschmerzen bekommen und entscheidet sich lieber dafür, in aller Ruhe auf den Nevado Ishinca zu steigen und den gestern ausgelassenen Berg damit „nachzuholen". Dieter, George und Markus legen die Steigeisen an und stehen kurz nach 3 Uhr morgens in völliger Dunkelheit am Einstieg. Markus schreibt in seinem Tagebuch: Die ersten Meter mit der Stirnlampe sind gleich steil. Wir gehen alles frei, die Eisen knirschen, der Atem keucht, das Hacken der Eisbeile klingt monoton... Höhe machen! Bevor die so geliebte und heute doch tödliche Sonne aufgeht... Auf Anhieb findet Dieter den richtigen Weg - schon 3.30 Uhr stehen wir unter der ersten Felsbarriere. Immer noch gehen wir frei - nur keinen Fehler machen. 100% Konzentration. Das Hirn saugt den Sauerstoff auf, nur ein Rest bleibt für die langsam geschmeidig werdenden Muskeln. Eine kleine Eisplatte bricht aus. Dieter bleibt ganz ruhig. Stahl kreischt auf Granit, das trockene Hacken der Hauen im glasigen Eis beruhigt. Dann ist er drüber, beruhigt sich und uns durch Belanglosigkeiten. George braucht eine Weile, wirkt erst unsicher, faßt sich, meistert die Stelle souverän. Dann ich. Im Kopf bin ich schon drüber, nur physisch eben noch nicht. Links auf die Platte treten, den Untergriff halten. Die Handschlaufe ist zu lang, das Eisbeil schlägt gegen mein Kinn - Shit! Ich bin ganz ruhig, setze die Zacken in kleine Vertiefungen im Granit. Noch ein Kreuzzug, dann kommt wieder Eis. Fest schlage ich das Gerät ein - sitzt! Der Rest ist Routine. ich bin überrascht, wie schnell es ging. Keuchend hole ich die anderen ein. Dann 200m Eis. Wieder Monotonie, Konzentration. Ich spüre die Müdigkeit. Langsam dämmert es, schon sind wir am zweiten Felsriegel. Die Rinne ist schmal, steil, aber nur kurz. Festes Eis, ein paar Griffe, schon drüber. Ich gehe voran, drücke aufs Tempo. Die Müdigkeit kommt wieder, auch Dieter sagt es. Ich hacke eine Stufe, nehme ihm die Kanne mit dem Kaffee aus dem Rucksack. Drei heiße Schlucke beleben - weiter geht's! Immer noch gehe ich voran. Schnell geht es, bald spüre ich die nähe des Ausstiegs. Die Sonne ist schon fast aufgegangen, die Lampen längst nutzloser Ballast am Helm. Ich sauge die kalte Luft heftig ein, spüre, wie sie sich in meine Schleimhäute schneidet, weiß, daß ich Halsschmerzen bekommen werde. Weiter, nur weiter. George ruft etwas, ich warte. Berate mit Dieter, der die Führung wieder übernimmt. Das letzte Bollwerk, der Ausstieg. 5m Fels, dann steiler, schlechter Schnee. Mehr gefährlich, als schwer. Zumindest sieht es so aus. Es ist 6 Uhr, plötzlich passiert irgend etwas mit meinen Augen: ich sehe auf einmal alles rosa! Ach so, ja, die Sonne ist aufgegangen! - Dieter geht die letzte Hürde an. Nur noch ein paar Meter, aber die haben es in sich. Ich spüre, wie er sich spannt, rede irgendwas auf ihn ein. Er balanciert mit den Frontzacken über kleine Käntchen. 900 Meter tiefer der Gletscher - nur nicht dran denken... Die Beile wühlen im krustigen Schnee, kein Halt ist möglich. Er windet sich, keucht, kämpft. Nur noch 1 Meter. Ein großer Eisblock versperrt den Weg. "Schmeiß ihn runter!" sage ich. Ich stehe wenige Meter tiefer, direkt darunter. Nur einen Schritt habe ich nach jeder Seite - das muß reichen. Wenn er in der Mitte kommt, wird es knapp. Aber nicht unmöglich. Dieter keucht. Er versucht es zu umgehen. "Schmeiß endlich!" brülle ich. "Achtung!" Er wippt ihn mit dem Eisbeil runter. Ich sehe ihn auf mich zukommen. Wie der Torwart beim Elfmeter: wer zu zeitig springt, hat verloren. Links!!! Im letzten Moment drehe ich mich nach rechts aus dem Stand, hänge nur noch an den Griffen der Eisbeile. Zisssssssccccccchhhhhhhhhh!!!!! Sekunden später zerschellt er unter mir auf dem Eis. Dieter macht noch ein paar Züge, ist draußen. Jetzt bin ich dran. Dieter setzt den Rucksack auf einem Felsband ab, ruft zu mir, ich soll warten. Er will das Seil runterwerfen. In mir sträubt sich etwas - 995m frei geklettert, nun 5 am Seil? Die freie Begehung aufgeben? Ich schaue in sein Gesicht. Ich weiß, das er recht hat. Plötzlich ein Schrei - eine Rolle Klopapier kommt wie eine Luftschlange an mir vorbeigeschossen. Ach Dieter! Wenn Du nur einmal Deinen Rucksack richtig packen würdest! Ich habe keine Zeit mehr zum reagieren, auch George greift daneben. Zisssccchhhh!!! Ruhig binde ich mich in das herunterbaumelnde Seilende, spüre, wie sich das Seil strafft. Leicht, fast tänzelnd, balanciere ich die ersten Meter auf den Frontzacken in schmalen Rissen, entdecke einen Haken im Fels und necke Dieter, der ihn nicht gesehen hat. Die letzten Züge sind wirklich schwer. Der Schnee ist so schlecht und unberechenbar. Ich bin froh, daß ich auf Dieter gehört habe, auch wenn ich sicher drüberkomme. 10 Meter über Dieter baue ich einen guten Pickelstand. Dann kommt George nach, keuchend wie wir alle. 7 Uhr stehen wir schließlich auf dem Gipfelgrat, fallen uns in die Arme. 4 Stunden haben wir für die Durchsteigung der Wand gebraucht, davon allein eine Stunde für die letzten 20 Meter. Nun fällt alle Spannung von uns ab und wir genießen endlich die wärmende Sonne des anbrechenden, wunderschönen Tages. Plötzlich weht hier oben ein eisiger Wind. Dieter schüttelt es richtig. Wir spuren abwechselnd 300 Meter im knietiefen Bruchharsch - eine Scheißarbeit! Die Sonne steigt höher und höher - im Schneckentempo kommen wir vorwärts, dem höchsten Punkt entgegen. Dieter klappert, auch ich friere. George, der beim Spuren am meisten Arbeit leistet, spricht es als erster aus: Technisch ist es nur noch ein Laufen, aber vielleicht noch 30 Höhenmeter. Und weitere 500 Meter spuren... Und wieder zurück... Und der Abstieg ist in der Ostseite! Dort, wo die Sonne schon seit 3 Stunden alles aufweicht und es von Minute zu Minute gefährlicher wird. Wir stimmen ab und ich werde 2:1 überstimmt. Verzicht auf den richtigen Gipfel, den allerhöchsten Punkt. 30 Höhenmeter Schneelatscherei... Ich schäme mich ein bißchen, daß ich als einziger für den Gipfel gestimmt habe. Dieter schüttelt es vor Kälte. Ich will es wieder gutmachen, werfe mich in die Spur. Hinüber zum Abstieg. Schnell noch 3 Fotos gemacht, dann geht es hinunter... Die Vernunft siegt über den Ehrgeiz so geht es an den Abstieg, ohne den richtigen Gipfel betreten zu haben. Unser eigentliches Ziel, die Durchsteigung des Pfeilers, haben wir geschafft. Nun müssen wir vor allem heil wieder hinunterkommen. Mit etwas Glück finden wir eine alte Abseilstrecke mit einigen Felshaken und zurückgelassenen Firnankern, von denen wir einige zurück mit ins Tal nehmen. Die sengende Sonne in der hohlspiegelartigen Flanke dörrt uns völlig aus und so sind wir froh, als wir nach dem langen Rückmarsch 14 Uhr wieder im Lager sind. Axel und Jan (der nach einem traumhaften Sonnenaufgang auf dem 5530m hohen Nevado Ishinca längst wieder im Lager ist), haben bereits zusammengepackt und wollen wie vorher geplant noch am selben Tag ins Ishinca-Basislager absteigen. Nach 2 Stunden Rast und dem Abbau der Zelte müssen wir uns also nochmals für einen anderthalbstündigen Marsch mit schwerem Gepäck aufraffen, ehe im Basislager auf 4200m Höhe der wohlverdiente Schlafsack wartet...

27.06.2000 Nach den Strapazen der gestrigen Gipfelbesteigung ist Ausschlafen angesagt. Da der geplante Aufstieg ins Tocllaraju-Hochlager eine recht kurze Tagesetappe ist, starten wir erst gegen Mittag. Der mühsame Aufstieg von 600 Höhenmetern über den steilen Schotterhang bis zum Gletscherrand zieht sich dann allerdings doch in die Länge, so daß wir den Lagerplatz erst am späten Nachmittag erreichen. Der phantastische Sonnenuntergang entschädigt jedoch wieder einmal für alle Mühen. Für morgen ist die Besteigung des 6032m hohen Tocllaraju geplant, wobei wir die steile Eisroute über die Direkte Westwand nehmen möchten. Nachdem alles bereits am Abend fertig gepackt wurde, liegen wir ab 19 Uhr in den Schlafsäcken und versuchen, Kraft und Schlaf zu tanken.

28.06.2000 4 Uhr beginnen wir mit dem Schneeschmelzen und Kochen für ein eiliges Frühstück. Da Axel sich nicht stark genug für die steile Westwand fühlt, teilen wir uns in zwei Gruppen. Dieter und Jan starten 5.30 Uhr in Richtung Westwand, Axel, George und Markus eine halbe Stunde später über den Nordwestgrat, der der einfachste Aufstieg auf den Tocllaraju ist. Die Kälte ist an diesem Morgen extrem, und so frieren alle mächtig: Dieter und Jan beim sichern in der Wand, die anderen drei beim Warten am Bergschrund, den eine amerikanische Gruppe nur mühevoll und unter großem Zeitaufwand überwindet. Der weitere Aufstieg läßt jedoch genug Platz zum Überholen, so daß die Dreiergruppe schließlich als erste den Gipfelaufbau erreicht. Vier Seillängen auf dem exponierten Grat leiten zum Vorgipfel und schließlich ohne Schwierigkeiten weiter zum höchsten Punkt des Tocllaraju (6032m). Dieter und Jan, die noch im direkten Ausstieg der schattigen Westwand stecken, erreichen den Gipfel eine Stunde später und steigen ebenfalls über den Nordwestgrat ab. Im Hochlager sind wir schließlich alle wieder vereint und feiern den erfolg mit der Vertilgung der letzten Vorräte. Der weitere Abstieg ins Basislager ist wegen der Steilheit der Schotterhänge noch einmal unangenehm, kann uns jedoch nun nicht mehr schrecken. Das letzte Mal errichten wir am Abend unsere Zelte auf der Wiese des Basislagers, denn für morgen ist Hugo, unser Arriero, mit seinen Tieren bestellt, um den Rückmarsch nach Collon in Angriff zu nehmen.

29.06.2000 Als Hugo, der im Morgengrauen von Collon aus aufgebrochen ist, das Lager erreicht, liegen wir noch in den Schlafsäcken. Beim Zusammenpacken lassen wir uns trotzdem Zeit, denn die Sonne scheint und ein traumhafter Tag im Gebirge kommt auf uns zu. Schließlich werden die Esel beladen und talauswärts setzt sich unsere kleine „Karawane" in Bewegung. Da die Tiere heute recht eigenwillig sind, haben wir ständig damit zu tun, sie alle auf dem richtigen Weg zu halten. Schließlich erreichen wir Collon, wo unser Auto schon auf uns wartet. In einer knappen Stunde Fahrt geht es zurück nach Huaraz. Nach den anstrengenden letzten Tagen wollen wir nun 2 Ruhetage hier einlegen, ehe es erneut in die Berge geht.

30.06. & 01.07.2000 Die beiden Ruhetage nutzen wir zunächst einmal zum ausgiebigen Ausschlafen. Nachdem es in den Bergen ja oft gilt, bereits in den frühen Morgenstunden aufzustehen, krempeln wir diesen Rhythmus nun völlig um. Mit anderen Worten: nach dem abendlichen Besuch im legendären „El Tambo" kommt der letzte meist erst in der Morgendämmerung in unser Quartier und geschlafen wird dann schon einmal bis Mittag... Ansonsten gibt es natürlich auch eine Menge zu tun: Sachen müssen gewaschen werden, Ausrüstung repariert und ergänzt werden und vor allem die Nahrungsmittelvorräte wollen wieder aufgefüllt sein. Für unsere zweite Bergtour, die uns in das Paron-Tal führen soll, schließen wir uns mit Stefan Hentschel und Axel Grußer („Axel II") zusammen, zwei ebenfalls aus dem Dresdner Raum stammenden Kletterern, die wir vor einer Woche bereits in Huaraz getroffen haben.

02.07.2000 Zwar haben wir für 7 Uhr einen Kleinbus bestellt, der uns bis zur Laguna Paron bringen soll, doch obwohl wir pünktlich mit allem Gepäck fertig sind, geht zunächst nichts los. Nach mehreren Telefonaten erscheint dann kurz nach 8 Uhr endlich unser Gefährt und 8.30 Uhr verlassen wir Huaraz. Zunächst geht es auf der großen Straße durchs Santatal bis nach Caraz, von hier aus dann fast 2 Stunden lang auf Schotterpisten und Fahrwegen bis zum See. Da wir mit umfangreicher Kletterausrüstung und Verpflegung für eine reichliche Woche angerückt sind, sind wir eigentlich wieder auf den Lastentransport durch Esel oder Maultiere angewiesen. Aber obwohl wir uns extra vorher erkundigt hatten, sind hier oben an der Laguna Paron garantiert keine Tragtiere aufzutreiben. Nun stehen wir vor einem echten Problem, denn unser Gepäckvolumen und vor allem das Gewicht überschreitet bei weitem die Kapazitäten unserer Rucksäcke und Rücken. Besonders der große Sack mit 300 Fladenbrötchen, den wir uns als besonderen Luxus geleistet haben, bereitet einiges Kopfzerbrechen... Zunächst einmal deponieren wir überflüssige Felskletterausrüstung beim Stauseewächter. Trotzdem bewältigen wir den Transport noch nicht alleine, und so helfen uns die beiden Angestellten der Stauseeverwaltung beim Tragen. Glücklicherweise ist der Weg bis in unser geplantes Basislager nicht all zu lang - schon nach knapp zwei Stunden erreichen wir eine geeignete Stelle am anderen Ende des Sees. Außer uns sind hier nur noch zwei junge Kanadier, die schon 2 Wochen in ihrem kleinen Zelt hier im Tal hausen und verschiedene Routen angegangen haben. Allerdings stets, ohne diese bis zum Gipfel zu vollenden, was uns nicht gerade ermutigt, denn die Schneebedingungen sollen hier wesentlich schlechter sein als im Ishinca-Tal. Zunächst richten wir jedoch unser Basislager ein und schmieden eifrig Pläne für die nächsten Tage. Die optimale Vorgehensweise wird heftig diskutiert, ehe wir uns für eine Variante entscheiden. Zunächst soll der 6025m hohe Artesonraju in Angriff genommen werden, dann je nach verbleibender Zeit und Verhältnissen zwischen Pyramide und Caraz entschieden werden.

03.07.2000 Der erste Tag im Paron-Tal ist für den Lastentransport in das sogenannte Möränenlager vorgesehen. Ungeahnte 600 Höhenmeter gilt es dabei zu bewältigen, denn die wesentlich geringeren Höhenangaben aus der zur Verfügung stehenden Führerliteratur stimmen hinten und vorne nicht. Alle außer Markus, der sich nicht fit fühlt, schaffen einen kleinen Tagesrucksack mit Ausrüstung bis hinauf ins Moränenlager. Morgen soll dann unser Standort komplett hinauf verlegt werden.

04.07.2000 Der Abbau der Zelte und das Packen der Rucksäcke dauern in der Morgensonne recht lange, und so starten wir erst 11 Uhr in Richtung Moränenlager. Knapp 2 Stunden später werden dort die Rucksäcke noch einmal ein ganzes Stück schwerer und über den flachen Paron-Gletscher erreichen wir weitere 2 Stunden später den Wandfuß der Südostwand am Artesonraju. Hier stellen wir mitten auf dem spaltenarmen Gletscher unsere Zelte auf und bereiten uns für den morgigen Aufstieg vor. Unser Ziel ist die steile Südostflanke, eine makellose Eiswand von 700 Metern Wandhöhe, die in nahezu konstanter Neigung die ebenmäßigen Pyramide des Artesonraju hinaufzieht.

05.07.2000 Als uns pünktlich 0.00 Uhr das Piepsen der Wecker zum Aufstehen mahnt, ist der Blick aus dem Zelt hinaus fast überflüssig: starker Wind und heftiges Schneetreiben lassen heute keinen Gipfelaufstieg zu. Da es nicht so aussieht, als würde sich daran in den nächsten Stunden irgend etwas ändern, beschließen wir aufgrund der Wetteranalyse einstimmig, den Schlechtwettertag zum Ruhetag zu machen. Das Schneetreiben legt sich im Laufe des Tages kaum und das Zelt von Stefan und Axel II, die es ganz geschickt in einer Mulde aufgebaut haben, ist mehrmals fast völlig eingeschneit. Nach mehrfachem Freischaufeln setzen die beiden schließlich zähneknirschend ihr Zelt an eine andere Stelle um - so haben wir anderen wenigstens etwas zu lachen... Erst gegen Abend zeigen sich erste Aufhellungen. Die Neuschneemenge ist mit etwa 20cm zum Glück ziemlich gering geblieben, so daß wir für morgen erneut den Aufbruch planen.

06.07.2000 Wir haben Glück. Diesmal ist es Punkt Mitternacht beim Blick aus dem Zelt sternklar und kalt. George ist erleichtert, denn da er heute Geburtstag hat, war er für das Wetter „verantwortlich"... Dieter, der sich seit zwei Tagen mit einer Darminfektion herumplagt, fühlt sich leider nicht fit genug um mitzukommen, doch wir anderen brechen um 1.30 Uhr auf. 2 Italiener, die gestern in unserem Lager angekommen sind und bereits eine halbe Stunde eher gestartet sind, haben wir schnell eingeholt. Als kurz drauf der eine umkehrt, bittet der andere, Piedro, sich uns anschließen zu dürfen. So sind wir also zu siebent unterwegs. Zunächst geht es durch eine Spaltenzone und über mehrere große Schründe, dann immer steil die Firnwand hinauf. Markus, der vorneweg klettert, findet einen günstigen Durchschlupf durch eine kurze Felspassage und als die Sonne aufgeht, sind wir schon hoch oben in der wand unterwegs. Da die letzten Seillängen aus morschem Firn auf einem teilweise überwächteten Grat bestehen, gehen wir die letzten 150 Meter mit Seilsicherung. Zwischen 9 Uhr und 9.30 Uhr erreichen alle sieben den Gipfel des Artesonraju (6025m). Leider sind inzwischen Wolken aufgezogen, so daß wir kaum Sicht auf die umliegenden Berge haben. Nach einer halben Stunde Gipfelrast geht es wieder hinunter. Abseilend und absteigend gelangen wir über die gleiche Route zum Wandfuß. Der Rückweg zu den Zelten dauert noch etwas länger als gedacht, denn einige kleine Spaltenstürze im Spaltenlabyrinth des Bergschrundes mahnen zur Vorsicht und Seilsicherung. 15.30 Uhr sitzen wir schließlich wieder in unseren Zelten und feiern den Gipfelerfolg und Georges Geburtstag...

07.07.2000 Ausschlafen ist angesagt! Die kurzen Nächte vor jedem Gipfelsturm zehren an den Kräften. Der Körper braucht Schlaf, besonders auf dieser Höhe. Das Wetter sieht ganz gut aus, wird sicher noch einen Gipfel zulassen. Aber welchen sollen wir probieren? Die formschöne Pyramide scheint uns zu gefährlich. Überall hängen absturzbereite Seracs. Mindestens 5 mal am Tag stürzt mit lautem Krachen irgendwo in der riesigen Flanke ein Turm in sich zusammen. Wo der nächste umfällt, weiß niemand. Russisches Roulette ist nicht unser Fall. Wir entscheiden uns für den 6025m hohen Caraz I. Dazu müssen wir erst einmal unser Lager verlegen. Das Moränenlager, wo noch ein Sack mit Nahrungsmitteln von uns liegt, ist zwar kein idealer Ausgangspunkt, aber auch nicht der schlechteste. Wir beschließen, dort die Nacht zu verbringen und dann zeitig zu starten. So müßte es eigentlich gehen. Stefan und Axel II ist das zu viel Streß - sie steigen lieber wieder hinunter zum See und wollen sich noch zwei Tage erholen. Auch Dieter, der noch immer unter seiner Infektion zu leiden hat, wird mit ihnen absteigen und sich auskurieren. Nachdem wir in Ruhe die Zelte abgebaut und alles zusammengepackt haben, geht es los. Jan, Axel, George und Markus bauen 2 Stunden später im Moränenlager ihre beiden Zelte auf. Zum Abendbrot werden die deponierten Vprräte geplündert und unerwartete lecke Sachen wie zum Beispiel die letzten, steinhart getrockneten Fladenbrötchen tauchen auf. Das Festessen dauert bis in die Dunkelheit -erst 19.30 Uhr geht's in die Schlafsäcke...

08.07.2000 Wieder einmal heißt es schon um Mitternacht raus aus den Federn. Es ist sternklar und eisig kalt. Als wir 1.30 Uhr losgehen, wird uns jedoch schnell warm. Wir müssen einen riesigen Schotterhang queren, zwischen den losen Gesteinsbrocken sehr vorsichtig gehen. Es ist stockfinster, aber wir haben den Weg gestern mit dem Teleobjektiv genau ausgekundschaftet und bleiben mit Hilfe der Stirnlampen gut in der Spur. Irgendwann finden wir sogar ein paar Steinmänner, die sich weiter oben jedoch wieder verlieren. Nach einigem Suchen gelingt uns auch die Querung der glatten Gletscherschliffplatten hinüber in eine Mulde, in der es hinauf gehen soll. Später geht es über Schnee und gefrorenen Firn bis an den Gletscherrand, wo wir eine erste Pause einlegen. Zweieinhalb Stunden allein bis zum Einstieg - wir haben uns nicht wenig vorgenommen... Mit Steigeisen und Seil tauchen wir in das Spaltenlabyrinth ein, suchen uns einen Weg nach oben. Oft sind lange Querungen nötig, einmal geht es auch gar nicht weiter und wir müssen ein Stück zurück. Trotzdem gewinnen wir stetig an Höhe. Heikle Gletscherbrücken hat der strenge Nachtfost steinhart zusammengefroren und dadurch fest und sicher gemacht. Was rückzu hier sein wird, weiß keiner so genau... Als die Sonne aufgeht, sind wir mittendrin. George geht stundenlang voran, sucht den richtigen Weg und spurt. Wir anderen mit den Rucksäcken folgen am Seil hinterher. Mehrmals scheint es nicht mehr weiter zu gehen, doch irgendwo findet sich immer noch eine Möglichkeit. Gegen 8 Uhr sind wir schließlich durch. Sanfte Hänge führen von hier aus zur Scharte zwischen den beiden Caraz-Gipfeln (6025 und 6020m). Der Weiterweg scheint kein Problem. Doch der Schein trügt. Bis zum Oberschenkel wühlen wir im grundlosen Pulver, später ist es zwar nur knietief, aber ein tückischer Harschdeckel macht das Spuren zur Qual. Über eine Stunde brauchen wir für 500 Streckenmeter. Bis zum Gipfel sind es vielleicht noch 3000 Meter Luftlinie - das schaffen wir nie! Irgendwann sind alle für aufgeben. Bei diesen Bedingungen hat es keinen Sinn. Nur Markus will noch nicht hinschmeißen. Nach kurzer Diskussion darf er noch so lange weitergehen, wie er es schafft, ohne Pause zu spuren. Das sind vielleicht 50 Meter. Allerhöchstens 100... Plötzlich ein Jubelschrei - Markus steht auf dem Harschdeckel! zwei, drei vorsichtige Schritte - die Kruste hält. Noch ein paarmal brechen wir zwar tief ein, aber es wird mit jedem Meter besser. Das ist natürlich die Wende! Schnell finden wir unseren Optimismus wieder und stürmen weiter in Richtung Gipfel. 10.30 stehen wir am Bergschrund der Gipfelpyramide. 30 Meter über uns ragt eine unheimlich schlanke Eisnadel in den wolkenlosen Himmel. Die eine Seillänge hat es in sich, kann uns aber nicht mehr aufhalten. Markus baut 3 Meter unter der allerhöchsten Spitze einen Stand im Eis, holt Jan, George und Axel einzeln nach. Alle vier wollen wir uns lieber nicht gleichzeitig auf dem exponierten Gebilde aufhalten. Wolken ziehen plötzlich auf und rasch ist alles rund um uns im Nebel verschwunden. Aber das ist jetzt egal - der Gipfel zählt! 6025m - der Caraz I ist exakt genauso hoch wie der Artesonraju, auf dem wir vorgestern standen. Nach kurzer Rast geht es wieder hinunter. Inzwischen ist alles in dichte Wolken gehüllt, aber das ist uns nur recht. So kann die Sonne die Spaltenbrücken nicht weiter aufweichen. Ohne Zwiscvhenfall erreichen wir den Gletscherrand. Über die Schotterhänge geht es zurück ins Lager. Die Tour ist eigentlich fast zu Ende. Aber eben nur fast: eine kurze Unaufmerksamkeit im einfachen Gelände und schon liegt Markus im Geröll. Eine klaffende Platzwunde am Kinn ist das Ergebnis und hält uns nur wenige Minuten von den Zelten entfernt noch einmal eine halbe Stunde auf. George versucht, wenigstens die Blutung zu stillen und verbraucht fast den gesamten Vorrat an Verbandsmaterial. Kurz darauf erreichen wir die Zelte. Da wir heute noch bis zum See hinunter absteigen wollen, ist Eile angesagt. Als Axel 19.30 Uhr als letzter unten bei Dieter, Stefan und Axel II eintrudelt, ist es trotzdem schon längst dunkel...

09.07.2000 Da wir das Auto für die Rückfahrt nach Huaraz erst für morgen bestellt haben, haben wir noch einen Tag Zeit im idyllischen Paron-Tal. Für einen weiteren Gipfel reicht das nach der gestrigen Aktion ohnehin nicht, und so legen wir einfach einen gemütlichen Ruhetag in unserem Lager ein. Der beginnt zunächst einmal mit dem Ausschlafen bis 9 Uhr. Jan unternimmt nach dem Frühstück einen Ausflug auf die gegenüberliegende Talseite und steigt dort einige hundert Höhenmeter empor, um ein paar Fotos der Caraz-Gruppe zu schießen; Axel und Markus waschen im Gletscherbach Wäsche; die anderen vertreiben sich den Tag mit allen möglichen Dingen, wie zum Beispiel Kartenspielen... Das Wetter bleibt den ganzen Tag über gut und ein wenig bedauern wir fast, daß nun unsere Zeit in der Cordillera Blanca schon zu Ende ist.

10.07.2000 8 Uhr heißt es aufstehen und zusammenpacken, denn wenn wir pünktlich 14 Uhr mit allem Gepäck am anderen Ende der Laguna Paron sein wollen, müssen wir uns sputen. Das Frühstück besteht aus den noch vorhandenen Resten unserer mitgebrachten Verpflegung - nicht mehr sonderlich abwechslungsreich, aber dafür reichlich... Eigentlich wollten wir schon 11 Uhr losmarschieren, aber ehe alles verpackt ist und wir die riesigen Rucksäcke schultern können, ist es locker 12 Uhr durch. Da wir diesmal alles selber tragen müssen, ist der lange Weg am See entlang eine ganz schöne Quälerei, aber kurz vor 14 Uhr - und damit im Zeitlimit - ist auch das überstanden. Schon 14.15, also mit einer für peruanische Verhältnisse fast unverschämt pünktlichen Viertelstunde Verspätung, kommt unser Auto und holt uns ab. Zunächst geht es die Schotterstraße wieder hinunter nach Caraz, wo wir als erstes auf dem Markt anhalten und uns mit Speisen und Getränken versorgen, auf die wir in den Bergen verzichten mußten. Dann geht es entlang der großen Straße durchs Santa-Tal weiter nach Yungay, wo wir am Denkmal zu Ehren der Toten der Lawinenkatastrophe von 1970 noch eine Pause einlegen. 18 Uhr erreichen wir Huaraz und zwei Stunden später sitzen wir alle frisch geduscht und "rezivilisiert" im "Brasa Roja" und genießen nach langer Zeit das erste "Pollo con papas fritas". Der Abend klingt in einer der vielen Diskotheken aus und wir feiern unsere Gipfelerfolge bis früh um 3 Uhr...

11.07.&12.07.2000 Zwei Ruhetage in Huaraz, bevor wir aufbrechen wollen in die Cordillera Raura. Wir verabschieden uns von Stefan und Axel II, mit denen wir eine schöne Woche im Parón-Tal hatten. Ansonsten genießen wir das Leben und die Vorzüge der Zivilisation. Huaraz ist eine schöne Stadt, und das um so mehr, wenn man aus den Bergen kommt. Überhaupt gefällt es uns hier in der Gegend ganz ausgezeichnet und wir sind fast traurig, der Cordillera Blanca schon wieder den Rücken kehren zu müssen. In den zwei Tagen passiert nicht all zu viel. Nur unsere Nahrungsmittelvorräte müssen wieder ergänzt werden und ein paar kleine Besorgungen sind zu erledigen. Eine Abwechslung bringen die live im Fernsehen übertragenen Fußballspiele der WM-Qualifikation in Südamerika. Alle Perúaner fiebern begeistert mit. Leider verliert Perú 1:2 gegen Ecuador. Aber anschließend beim Spiel Argentinien - Kolumbien sind die Fans schon wieder voller guter Laune. Markus schreibt in seinem Tagebuch: Ich sitze in einem der vielen Internetshops in Huaraz und versuche gerade, ein paar Zeilen an die Lieben zu Hause auf den Weg in die Transatlantikkabel zu jagen. Im Fernsehen läuft auf voller Lautstärke das WM-Qualifikationsspiel Argentinien - Kolumbien, die kids neben mir spielen wilde Computerspiele. Bei diesem Krach kann ich mich kaum konzentrieren, bringe keinen Satz zustande. Trotzdem macht es irgendwie Spaß. Der Kommentator ist überirdisch - ich spreche quasi kein Wort spanisch und verstehe trotzdem alles! Es ist eine höllische Atmosphäre hier! Einfach genial! Goooooooooooooooooollllllll!!!!!!!!! Gerade hat Batistuta ein Tor geschossen - der Raum tobt, mein Rechner wackelt, die Kinder schreien, die Alten auch, die Chefin lacht und küßt ein paar Kunden vor Glück auf die Wange, ein kleiner Junge stolpert über die wild im Raum hin- und herlaufenden Kabel, flennt und schaut sich verdutzt um, weil keiner Notiz von ihm nimmt. Die Leute sind wie im Rausch... Der Fernseher wird noch lauter gestellt, mir dröhnen die Ohren...

13.07.2000 Erneut brechen wir auf in die Berge. Diesmal ist jedoch die Cordillera Raura unser Ziel, und die liegt reichlich zweihundert Kilometer Luftlinie südlich von Huaraz. Um dorthin zu gelangen, müssen wir zunächst mit dem Bus zurück bis Huacho an der Pazifikküste fahren und uns von dort aus dann irgendwie bis nach Oyón durchschlagen. Obwohl der Bus Huaraz erst mit einiger verspätung verläßt, klappt bis Huacho alles bestens. Als wir am Nachmittag dort ankommen, finden wir auch schnell die Stelle, von der aus Linientaxis bis nach Sayan fahren, einer Ortschaft auf etwa einem Drittel der Strecke zwischen Huacho und Oyón. Zwar können wir mit den Fahrern der zwei Autos, die wir für uns und unser Gepäck benötigen, auch eine Weiterfahrt bis Churín vereinbaren, doch der Fahrpreis reißt ein gewaltiges Loch in unsere Expeditionskasse. Als wir nach abenteuerlicher und landschaftlich ziemlich interessanter Fahrt (die ab Sayan über wilde Schotterpisten führt) am Abend das Städtchen Churín erreichen, trennen uns nur noch wenige Kilometer von unserem Ziel. Wir kommen problemlos in einem passablen Hotel unter und können für den nächsten Morgen einen Kleinbus chartern, der uns nach Oyón und gegebenenfalls auch noch ein Stückchen weiter ins Gebirge hinein bringen wird. Zufrieden können wir uns von einem anstrengenden Tag auf Rädern ausruhen und das eigentümliche Flair des inmitten einer trostlosen und wüstenhaft trockenen Gebirgslandschaft gelegenen Ortes in uns aufnehmen.

14.07.2000 Zwar kommen wir (wie in Perú üblich) längst nicht zum vereinbarten Zeitpunkt aus Churín weg, aber die Verspätung hält sich in Grenzen und so haben wir den ganzen Tag Zeit, um vielleicht sogar schon unser geplantes Basislager im Herzen der Cordillera Raura zu erreichen. Dies erweist sich als gar nicht so einfach, doch nach vielen Kilometern Schotterpiste, mehreren aus dem Weg geräumten Hindernissen und endlosen Diskussionen mit dem Fahrer erreichen wir am Nachmittag ein idyllisches Plätzchen direkt am Fuß schneebedeckter Berge, wo wir unser Basislager aufschlagen. Sogar einen kleinen See gibt es, was bei einigen sofort Badefreude aufkeimen läßt. Allerdings liegt die Wassertemperatur wohl nur knapp über dem Gefrierpunkt und ein Bad wird wohl eher ein kurzes Vergnügen sein... Den Abend verbringen wir mit ein paar kurzen Erkundungsspaziergängen und der Reparatur unserer Kocher, die inzwischen beide nicht mehr richtig funktionieren. Irgendwann gibt's dann aber doch was warmes zu trinken und es geht ab in die Federn...

15.07.2000 Der Tag steht im Zeichen erster Erkundungstouren. Während Dieter und George sich die Südwand des direkt gegenüber unserem Lager aufragenden Chacua Grande näher anschauen und in der ersten Steilstufe schon mal ein Seil fixieren, besteigen Jan und Markus den 4960m hohen Cerro Jancacuta und erkunden wandernd die Nachbartäler. Axel bewacht unser Basislager und kümmert sich um den "Kocherpark" - angesichts des Zustandes unserer beiden Kocher mit Abstand die wichtigste Aufgabe.

16.07.2000 Heute soll unsere erste große Tour in der Cordillera Raura steigen. Ziel ist der Cerro Chacua Grande (4505m), durch dessen undurchstiegene Südwand wir eine direkte Linie legen wollen. Markus schreibt in sein Tagebuch: ...2 Uhr morgens reißt uns das Piepsen des Weckers aus dem Schlaf. Im Licht der Stirnlampen bringen wir den Einstiegsschuttkegel hinter uns. Irgendwo im Dunkel baumelt das Ende des 50m-Seils, das Dieter und George bei der gestrigen Erkundung hier gleich hängen lassen haben. Trotz Seil von oben hat es die Einstiegslänge in sich. Senkrechter, splittriger Fels verlangt in etwa den fünften Grad - und das noch halb schlafend und in der Kälte des sternklaren Morgens auf 4700m Höhe . Spätestens nach einem kleinen Überhang sind wir alle wach. Dieter geht gleich die nächste Seillänge an, während wir anderen in sicherer Position die von ihm gelösten Steine an uns vorbei zischen lassen. Um Kälte und Müdigkeit zu überwinden und die Wartezeit zu überbrücken, bringt uns Jan etwas von seinem Spanisch bei. Die Situation hat etwas absurdes: Da stehen mitten im peruanischen Andenhochland in stockfinsterer Nacht drei zitternde Gestalten in einer kleinen Nische hoch in einer Felswand und repetieren mit unverkennbarem Bibbern in der Stimme lautstark die Konjugation der spanischen Verben... Als die Sonne uns endlich erlöst, steigen wir gerade aus der Felswand aus in das flachere mittlere Drittel der Wand. Fünf steile Seillängen, zuletzt mit Steigeisen in vereisten Rinnen emporsteigend, liegen hinter uns. Ein schön geschwungener Firnrücken führt nun ohne Schwierigkeiten zur Gipfelwand, die mit 65° steilen Eispassagen aufwartet. Zügig kommen wir vorwärts und weitere sieben Seillängen später stehen wir auf dem höchsten Punkt, immerhin 5405m hoch. Ein fantastischer Blick breitet sich vor unseren Augen aus. Schier endlos scheint das braune Hügelland des Andenhochlandes, hier und da unterbrochen von der silbrig glitzernden Wasserfläche eines der vielen Seen und natürlich ungezählten eisgepanzerten Bergspitzen. Die mächtigen 6000er der Cordillera Huayhuash wirken aus der Ferne wie ein einziges Massiv. Knapp rechts von ihnen ragt der 5706m hohen Santa Rosa in den Himmel. Neben den Giganten Yerupaja und Siula Grande nimmt sich der höchste Gipfel der Cordillera Raura wie ein Zwerg aus... Nach Polen, die 1971 über den Westpfeiler die Erstbesteigung gemacht haben, sind wir fast 30 Jahre später erst die zweite Seilschaft auf dem Gipfel. Nach ausgiebiger Gipfelrast bauen wir einen großen Steinmann und fotografieren ein 360°-Panorama. Auf dem Gipfel hinterlassen wir eine Filmdose mit den Daten unserer Erstbegehung. Dann geht es in flotter Abseilfahrt wieder über die Wand hinunter. Dieter steigt als letzter gesichert ab und bringt die Firnanker mit. Immer wieder drehen wir uns um und folgen mit den Augen unseren Spuren, die in direkter Linie durch die Mitte der Südwand zum Gipfel ziehen. Den schwierigen unteren Teil der Route umgehen wir durch eine Querung in leichteres Gelände. Von hier aus erreichen wir ohne größere Probleme unser Basislager an einem kristallklaren kleinen Bergsee...

17.07.2000 Nach der gestrigen Anstrengung ist heute erst einmal ausschlafen angesagt. In der wärmenden Mittagssonne erkunden wir die in der Nähe herumliegenden hausgroßen Felsblöcke und entdecken ein phantastisches Bouldergebiet. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: vom 5m-Boulderquergang bis zur 200m-Reibungsplatte, vom Einzugproblem bis zur 10m-Kante - ein richtiges kleines Paradies! Wir bouldern, bis die Fingerkuppen durch sind. Bei dem unglaublich rauhen und scharfkantigen Kalk geht das verdammt schnell, und als Jan an einem der Henkel einmal nicht vorsichtig genug zufaßt, ziert gleich ein großer Schnitt seinen Handballen. Einige der Blöcke sind ziemlich hoch und gar nicht so einfach zu besteigen. Diese versehen wir dann jeweils mit einem „richtigen Gipfelbuch" in Form eines Zettels in einer leeren Filmdose. Den größten der kleinen Gipfel nennen wir „Piedro de la Luna". Wir schwelgen in der Fülle der Möglichkeiten und als wir einige Tage später die Cordillera Raura endgültig verlassen müssen, haben wir eine ganze Anzahl Filmdosen auf den verschiedenen Gipfeln und Kletterblöcken deponiert. Ob sie wohl auch wieder 30 Jahre auf die nächsten Besucher warten müssen...?

18.07.2000 Heute übertragen wir unsere Klettererfahrungen in die etwas größeren Wände. Markus, Jan, Axel und George klettern eine 6 Seillängen lange Route in der Südwand des Chacua Norte (5165m) und taufen sie auf "American Sport Pollo". Da wir leider nicht über ausreichend Fels- oder gar Bohrhaken verfügen, müssen wir den sicherungsfeindlichen Platten ausweichen und uns an die natürlichen Linien wie Risse und Kamine halten. Dadurch fällt die Schwierigkeit mit IV zwar ziemlich moderat aus, aber Spaß macht es trotzdem allen.

19.07.2000 Nach 2 Tagen Genußklettern steht nun wieder ein "richtiger Berg" auf dem Programm. Der Cerro Rumi Cruz Sur (5360m) ergibt sich über Südwand und Westgrat ohne größere Schwierigkeiten. Auch die Polen, die 30 Jahre vor uns den Gipfel zum ersten und gleichzeitig bisher letzten Mal betreten haben, nutzten diese Route, so daß wir uns immerhin die zweite Begehung freuen können. Ein phantastischer Rundblick vom einsamen Gipfel lohnt die Mühen des Aufstiegs und läßt uns die Abgeschiedenheit hier oben in der Cordillera Raura schätzen lernen.

20.07.2000 Heute ist unser letzter Tag in der Cordillera Raura. während Dieter, George, Jan und Axel sich noch einmal einem genüßlichen Bouldertag in der Nähe unseres Basecamps hingeben, macht Markus eine Solo-Überschreitung der Chacua-Kette mit Chacua Sur (5160m), Chacua Central (5195m) und Chacua Norte (5165m). Die Schwierigkeiten übersteigen dabei zwar nicht den dritten Grad, doch erfordert teilweise brüchiges Gestein große Aufmerksamkeit und vorsichtiges Klettern. Höhepunkt der Boulderrouten in unserem neuen Klettergarten ist heute die Route "Heißer Draht", deren einzige Sicherungsmöglichkeit eine nur mit Hilfe des Klemmkeilkabels zu fädelnde Sanduhr darstellt. Am Abend sitzen wir alle gemütlich vor unseren Zelten zusammen in der Sonne und genießen den Ausklang unserer Kletterwoche in der Cordillera Raura.

21.07.2000 Nahezu pünktlich, also mit nur knapp halbstündiger Verspätung, taucht wie vereinbart unser Auto am Horizont auf und nimmt uns damit eine wichtige Sorge der letzten Tage (denn was wäre gewesen, wenn der Fahrer einfach nicht gekommen wäre?). Im Eiltempo wird zusammengepackt und zügig geht es auf bekannter Piste hinunter nach Oyon. Von dort aus erwischen wir sogar einen bequemen Nachtbus, der uns direkt nach Lima bringt. In Lima endet quasi unsere Anden-Expedition, denn obwohl wir auf unterschiedlichen Wegen und unterschiedlich lange noch einige Tage Südperu bereisen, ist der bergsteigerische Teil unserer reise nun abgeschlossen. Zufrieden können wir auf Besteigungen von vier 6000ern, acht 5000ern sowie mehrere Erstbegehungen zurückblicken. Damit war unsere Expedition ein voller Erfolg und sobald es die Zeit zuläßt, werden wir wohl erneut den Bergen jenseits des Äquators einen Besuch abstatten...






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