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PERÚ UND DIE ANDEN

Perú

Perú ist ein landschaftlich und kulturell faszinierendes Land. Gelegen an der Westküste Südamerikas bietet es seinem Besucher eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und eine große Mannigfaltigkeit der Natur. Das kulturelle Erbe dieses Landes ist immens und noch längst nicht vollständig erforscht. Jahr für Jahr werden neue Entdeckungen gemacht und es besteht immer die Möglichkeit, daß die Geschichte danach wieder ein wenig umgeschrieben werden muß.
PeruMit einer Fläche von 1.285.216 km2 ist Perú gut dreieinhalbmal größer als das wiedervereinigte Deutschland. Im Norden grenzt das Land an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Südosten an Bolivien und im Süden an Chile. Die natürliche Westgrenze bildet die 2800 km lange Pazifikküste. Mehr als die Hälfte der Fläche des drittgrößten Landes Südamerikas ist (noch) von Urwald bedeckt, dem Einzugsgebiet des Amazonasstroms; 30% sind Hochland und Gebirge und nur 10% bleiben für den schmalen wüstenähnlichen Küstenstreifen am Pazifischen Ozean.
Das Andenland ist verwaltungsmäßig in 24 Departamentos aufgeteilt, diese wiederum in Provinzen und Distrikte. In Peru leben derzeit etwa 23 Millionen Menschen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Etwa 93% der peruanischen Bevölkerung sind römisch-katholisch.
Die Landessprache Perús ist Spanisch (Castellano). Seit 1975 ist auch wieder Ketschua offiziell zugelassen, die ehemalige Staatssprache des lnkareiches, die heute noch von gut einem Viertel der Bevölkerung gesprochen wird.

Perú ist ein Land im Umbau. Indianisches Erbe, die zurückgelassene Kultur der spanischen Eroberer und der neuzeitliche Einfluß der reichen Industrienationen vermischen sich gegenwärtig und lassen zusammen mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem Ende der Gewalt berechtigte Hoffnung auf eine blühende Zukunft zu.

Anden

Für den Bergsteiger ist Perú ein wahres Paradies. Sein Anteil am Andenhauptkamm ist beträchtlich und zahlreiche Gebirgsgruppen und einzeln stehende Vulkane bieten Ziele aller Art. So befinden sich in den peruanischen Anden allein 56 Sechstausender und stellen damit einen der großartigsten Abschnitte des 8000 km langen Andenkammes dar.
Geologisch gesehen sind die Anden ein junges Gebirge, das sich im Erdzeitalter der Kreide, also vor etwa 100 Millionen Jahren aufzufalten begann. Das heutige Antlitz des Gebirges begann sich gar erst vor einer Million Jahren im Zeitalter des Quartär zu formen. Dieser Prozeß ist bis heute nicht abgeschlossen. Nach wie vor aktive Vulkane, unzählige heiße Quellen und immer wieder verheerende Erdbeben zeugen davon.
Grob gegliedert teilen sich die Anden im nördlichen Perú in drei Kordillerenzüge auf: die Cordillera Occidental („West-Kordillere"), die Cordillera Central („Mittel-Kordillere") und die Cordillera Oriental („Ost-Kordillere"). Da die Gletscher dort bereits vollständig verschwunden sind, wird die Cordillera Occidental auch als Cordillera Negra („Schwarze Kordillere") bezeichnet.
Die bergsteigerisch interessantesten Ziele befinden sich in der Cordillera Central, die mit dem Massiv der Cordillera Blanca ihre höchste Ausprägung hat. Hier steht auch der Nevado Huascaran, mit 6768m der höchste Berg Perús und sechsthöchster des gesamten Kontinents.
Der „Weißen Kordillere" schließen sich nach Süden die ebenfalls hoch aufragende Cordillera Huayhuash sowie die mit wesentlich geringeren Höhen aufwartende Cordillera Raura an und formen alle zusammen den zentralen Kordillerenkamm der nördlichen Anden in Perú. Weiter südlich bilden sich zwei nach Süden immer weiter auseinanderstrebende Kordilleren, zwischen denen eine 3600 bis 4000m hohe Hochebene liegt. Dieses sogenannte Altiplano reicht weit bis nach Bolivien hinein und wird im Süden Perús vom Titicacasee beherrscht. Hier erreichen die Anden gleichzeitig auch ihre größte Breite. Das Landschaftsbild westlich dieses beckens prägt eine Kette von mehr als 200 Vulkanen, deren höchster mit stolzen 6425m der Nevado Coropuna ist. Der Vulkangürtel setzt sich dann weiter nach Süden unter dem Sammelbegriff westliche Küstenkordillere fort.
Mit der Cordillera Huaytapallana, der Cordillera Chonta, der Cordillera Vilcabamba, Cordillera Veronica, Cordillera Urubamba, Cordillera Colquepuncu, Cordillera Vilcanota, Cordillera Carabaya und Cordillera Raya setzt sich der andere Arm des Kordillerenzuges nach Südosten fort, wo er in Bolivien als Cordillera Apolobamba und Cordillera Real seine Fortsetzung findet.
Der Bergsteiger kann sich in allen Gebirgszügen Perús quasi unbehindert und ohne Einschränkungen bewegen. Teure Genehmigungen für Gipfelbesteigungen, wie sie in asiatischen Ländern üblich sind, werden nicht benötigt. Dadurch, sowie durch die phantastischen natürlichen Möglichkeiten und das riesige Potential an Gipfeln zwischen 5000 und 6800m, ist Perú ein ideales Bergsteigerland. Bedingt durch das äquatornahe Klima findet man in den Kordilleren Schnee und Eis oft in besonders gutem Zustand vor, der die Begehung auch steilster Flanken ermöglicht. Der Fels ist oft fest und günstig gegliedert, ganz gleich ob es sich um den häufig anzutreffenden Granit oder seltenere Kalksteinformationen handelt. Für unsere Expedition hatten wir uns Ziele im in der Cordillera Blanca und Raura ausgesucht. Der Gegensätzliche Charakter der beiden Gebirgsgruppen verlieh unserer Tour sicher zusätzlichen Reiz.

Die Cordillera Blanca

Die Cordillera Blanca ist das mit Abstand bekannteste und populärste Hochgebirge Perús. 31 Gipfel über 6000 Meter Höhe, das sind mehr als die Hälfte aller Sechstausender Perús, erheben ihre schneebedeckten Gipfel über den Gletschern der Cordillera Blanca. Unter ihnen ist auch der höchste Berg Perús, der doppelgipflige Nevado Huascaran, 6768m und 6655m hoch. Weitere bekannte Gipfel und nicht zuletzt das „Aushängeschild" der Cordillera Blanca, der Nevado Alpamayo, haben in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trekking- und Bergsteigerboom geführt, wie ihn nur wenige Gebirgsregionen auf der Erde erlebt haben. Für viele ist die „Weiße Kordillere" mit ihrer herrlichen Gipfelwelt, den schillernden, türkisfarbenen Gletscherseen, alten Indiosiedlungen, malerischen Tälern und der einmaligen tropischen Blütenvielfalt das schönste Hochgebirge der Anden. Zum beliebtesten und meistbesuchten Bergsteiger- und Trekkingziel Perus, ja ganz Südamerikas ist diese Bilderbuchlandschaft jedenfalls geworden.
Die Cordillera Blanca, das höchste vergletscherte Gebirge der Tropen, liegt zwischen dem 9. und 10. Grad südlicher Breite, wie z.B. die Insel Bali oder die südlichen Seychellen. Auch in Ecuador, Kolumbien, Afrika und sogar in Neu-Guinea gibt es im tropischen Klimagürtel der Erde vergletscherte Berge, aber nirgendwo sonst erreichen sie Höhe und Ausdehnung wie in der Cordillera Blanca. Auf 180 km Länge und meist kaum mehr als 20 km Breite erstreckt sich der Gebirgszug von Nordwesten nach Südosten, vom 5750m hohen Nevado Ohampara bis zum 5360m hohen Nevado Rajutuna. Dazwischen liegen fast 1000 km² Gletscherfläche. Obwohl die Entfernung zum Pazifischen Ozean kaum 100km, zum Atlantik aber mehr als 4000km beträgt, bildet die Cordillera Blanca die kontinentale Wasserscheide.
Die Schneegrenze liegt im allgemeinen unterhalb der 5000m-Grenze und sinkt von West nach Ost, weil die Niederschläge nicht vom nahen Pazifik kommen, sondern vom Atlantik, dessen Luftströmungen die Regenwolken über das unendlich weite Amazonasbecken treiben, wo sie sich an den Osthängen der Anden entladen. Infolgedessen ist die Vegetation dort auch wesentlich üppiger. Der größte Teil der Cordillera Blanca wurde am 1.Juli 1975 zum „Parque Nacional Huascaran" erklärt. 3400km² des Gebirges über einer Höhe von 4000m sind damit zum Nationalpark erhoben worden. Der Nationalpark liegt mit seiner ganzen Ausdehnung im Departement Ancash, dessen Hauptstadt Huaraz ist.
Die Cordillera Blanca ist nur scheinbar ein vollkommen zusammenhängendes Gebirge, denn der 180 km lange Gebirgszug gliedert sich in zwölf einzelne Gebirgsstöcke, die durch gut begehbare Täler voneinander getrennt sind und somit den Zugang zu den Bergen vermitteln. Durch diese nach Westen abfallenden Seitentäler des Gebirges ziehen teilweise Jahrhunderte alte Saumpfade und Wege der Indios, die ursprünglich nur Verbindungen der Handelswege zu den großen Ortschaften im Santatal darstellten. Einige dieser Wege und Pässe von beträchtlicher Höhe sind in den letzten Jahrzehnten zu befahrbaren Straßen ausgebaut worden, wie zum Beispiel die Pässe Portachuelo de Llanganuco (4737m), Pasaje de Ulta (4890m), der Tunnel Cahuish (4178m) und der Huarapascapaß (4780m). Diese Verkehrswege widersprechen zwar im Grunde den Nationalparksatzungen, jedoch stellen sie die Verbindung zur Ostseite des Gebirges her und ermöglichen ausgedehnte Rundwanderungen. Aus dem westlich der Cordillera Blanca parallel verlaufenden Santatal ist so jedes Seitental und damit praktisch auch jeder Berg problemlos und schnell erreichbar. Lange und beschwerliche Anmarschwege zu den hohen Bergen, wie sie in anderen Teilen der peruanischen Anden unvermeidlich sind, entfallen vollständig. Die Logistik zur Besteigung der Gipfel in der Cordillera Blanca gestaltet sich dadurch denkbar einfach, zumal in den meisten Ausgangsorten für Rundwanderungen zahlreiche Einheimische ihre Dienste als Arriero (Eseltreiber) anbieten. Mit Hilfe einiger dieser sehr „geländegängigen" Tiere kann man selbst umfangreiche Bergsteigerausrüstung und Verpflegung für mehrere Wochen fast überall bis ins Basislager transportieren, was zudem nicht einmal übermäßig teuer ist.
Die Täler der Cordillera Blanca verbreitern sich von Norden nach Süden und verändern damit auch ihr Aussehen. Diese Erscheinung hängt mit der unterschiedlich starken Vergletscherung während der Eiszeit zusammen. Die nördlichen Täler sind teilweise sogar zu Schluchten verengt. So ist die Quebrada de los Cedros beispielsweise an ihrer Mündung ins Santatal so eng, daß sie überhaupt nicht auf direktem Wege zugänglich ist. Weiter im Süden dagegen ist den meisten Tälern ihre Schroffheit durch ausgiebigen Gletscherschliff genommen worden und sie sind wesentlich breiter und offener. An vielen Talschlüssen sind durch den Gletscherrückgang herrliche Lagunen entstanden. Manche Gletscher reichen auch weit bis unter die Schneegrenze hinab, wie beispielsweise am Tamillosee im Rajacultotal bis hinunter auf 4250m!
Die Berge selbst sind nach Westen weniger steil, stürzen nach Osten hingegen mit mächtigen Steilflanken ab. Es gibt mittlerweile richtige Modeberge in der Cordillera Blanca, allen voran Alpamayo und Huascaran, die jährliches Hauptziel von Bergsteigern aus aller Welt sind und während der Hochsaison im Juli und August von riesigen Heerscharen belagert werden. Demgegenüber existieren glücklicherweise nach wie vor überaus wilde und schwierige Berge wie der Chacraraju und der Cayesh, deren Gipfel kaum jemals betreten werden. Wir hatten uns für unsere Unternehmungen ebenfalls mehrere weniger bekannte Gipfel herausgesucht, an denen Eisrouten mit großartiger Linienführung unsere Ziele sein sollten. Letztendlich waren wir dann auch an fast allen Bergen mehr oder weniger allein unterwegs.

Die Cordillera Raura

Der sehr selten besuchte Gebirgszug der Cordillera Raura schließt sich südöstlich an die Cordillera Huayhuash an. Er hat eine etwas geringere Ausdehnung als diese und die Gipfel erreichen auch nicht deren enorme Höhen. Die höchste Erhebung bildet der Nevado Santa Rosa mit 5706m. Außerdem gibt es eine Vielzahl interessanter Gipfel im Bereich zwischen 5000 und 5600m. In der Cordillera Raura entspringt der Rio Marañon, einer der Hauptquellflüsse des Amazonas, und in ihr liegt eine der höchsten und größten Minen der Anden, die Mine Raura. Die natürliche Abgrenzung des Gebirges nach Nordwesten bilden das Pumarinrital und die Laguna Viconga. Sie trennen zugleich die Cordillera Raura auch von der Cordillera Huayhuash ab. Im Osten läuft das Gebiet in den unvergletscherten Gebirgszügen der regenreichen Osthänge der Anden aus. Der Süden ist von zahlreichen tiefeingefressenen Schluchten, die sich zur Pazifikküste hinziehen, gekennzeichnet. Hier existieren zugleich zahlreiche Minen, in denen unter anderem Pyrit und Kupfer gefördert werden. Am Nordwestrand des Gebirges verläuft in Nord-Süd-Richtung die kontinentale Wasserscheide. Das Gebiet der Cordillera Raura verteilt sich auf die drei Departementos Lima, Huanuco und Pasco. Die Cordillera Raura zu erreichen ist einfacher als es zunächst den Anschein hat. Sowohl nach Cajatambo als auch Oyón gibt es direkte Busverbindungen von Lima. Bergsteigerisch ist die Cordillera Raura noch lange nicht vollständig erschlossen. Zwar sind die Hauptgipfel mittlerweile sicher alle bestiegen, aber es gibt auch zahlreiche lohnende Ziele, die noch vollständig unberührt sind, vor allem ganze Wände und Pfeiler, die noch nicht erstiegen wurden. So enthält die Liste der bekannten Besteigungen in knapp 100 Jahren nicht einmal 40 Expeditionen


Alpinclub Sachsen in Peru
Der Alpinclub Sachsen hat bisher folgende Expeditionen nach Peru durchgeführt:
2000 Anden (Peru) Neutouren in der Cordillera Raura und Cordillera Blanca
Weitere Quellen
Umfangreiche weiterführende Informationen zu Peru finden Sie bei www.peru-erleben.de.






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