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Ecuador 1994

Chimborazo (6310m), Cotopaxi(5897m), Tugurahua (5016m)

Team
Andrea Weiss,   Jörg Ehrlich
Bericht von Jörg Ehrlich
05.03.94 Gegen 7 Uhr morgens hebt der Flieger in Dresden Klotzsche ab und die Reise beginnt. Zum ersten Mal fliege ich nach Südamerika. Was wird mich dort erwarten? Weder ich noch meine Begleiterin können spanisch. Ich bin gespannt. Kurz vor Mittag fliegen wir mit einer Boing 747 ab Frankfurt nach Caracas.
Der Service bei Lufthansa ist in Ordnung und mit weiteren Zwischenlandungen in Bogota und Quito erreichen wir nach 22 Uhr Ortszeit (4 Uhr morgens in Deutschland) endlich Guayaquil. Nach dem Geldtausch fahren wir mit dem Taxi in ein billiges Hotel. Für uns ist es bereits 6 Uhr morgens...

06.03.94 Schon der Morgen erschlägt uns Europäer durch seine Hitze. Dennoch schlendern wir durch die hektische 1,7-Millionen-Metropole. In einem Park hausen grüne Leguane auf den Bäumen. Das ist schon beeindruckend. Nachmittags fahren wir mit dem Bus nach Bucai. Die Fahrt ist interessant und führt an Bananenplantagen vorbei. Nach 2 Stunden erreicht der Bus die Urwaldsiedlung.
Das Hotel California ist dort unser Zuhause. Ohne Ventilator und Mückennetze sind wir den Insekten chancenlos ausgeliefert. Kein Problem, meint der Inhaber. Moskitos gäbe es nur im "Oriente"... Auf unsere Frage, wann morgen der Zug nach Alausi abfahren würde, hat jeder eine andere Antwort. Von 9 bis 13 Uhr reichen die Prognosen. Wir lassen uns überraschen...

Zugfahrt in Spitzkehren07.03.94 Pünktlich 9 Uhr stehen wir auf dem Bahnsteig. Das wir nicht die ersten sind, ist ja schon ein gutes Zeichen. Dennoch fährt der Zug erst gegen Mittag ein. Nach einigem Rangieren fahren wir los. Alle Leute sitzen auf dem Dach. Der Ausblick von dort oben ist herrlich. Fünf Stunden wird die Fahrt dauern und über 2000 Höhenmeter ansteigen. Der Urwald geht allmählich in Graslandschaften über und es wir etwas kühler. An einer Haltestelle sind etwa 15 Minuten Pause und die Dorfbewohner bieten warme Speisen an. Weiter geht die Abenteuerfahrt. An der sogenannten "Teufelsnase" ist der Hang so steil, daß der Zug im Zickzack hinauffahren muß. Hier oben in ca. 2600 Metern Höhe wird es schon recht kühl.
In Alausi empfängt uns dichter Nebel. Mit dem Bus fahren wir in den Abendstunden auf der PanAm in Richtung Süden nach Cuenca.

08.03.94 Cuenca ist eine schöne, mitten in der Sierra gelegene Stadt. Die Straßen sind mit vulkanischem Gestein gepflastert, was ein besonderes Flair mit sich bringt. In den Läden der City versuche ich vergeblich, eine Gaskartusche für das EPIgas-Schraubsystem zu bekommen.
Dies ist hier leider nicht möglich. Kulturell bietet die alte Stadt einige Kirchen und alte, sicher spanische Gebäude. Am Nachmittag fahren wir schnell noch nach Inkapirka, einem historischen Ort mit Ausgrabungen. Das stellt sich als wenig glückliche Entscheidung heraus und bald schon sind wir auf der Fahrt nach Ambato, das wir erst nachts erreichen.

09.03.94 Nach einem Einkaufsbummel im Supermarkt ("a la Germany") fahren wir nach Banos weiter. Die Fahrt mit dem Bus ist ein Erlebnis. Ich sitze auf dem Dach und lasse mir den Fahrtwind um die Nase wehen. Banos ist ein träumerisches Dörfchen mit vielen Szenekneipen. In einer Gaststätte nehmen wir noch ein reichhaltiges Mahl, ehe es morgen zu unserem ersten Berg, dem Tungurahua geht.

10.03.94 Bereits um 6.30 Uhr fahren wir mit einem Jeep bis zum Nationalparkeingang. Nach Entrichtung der Gebühr von 10 US$ geht die Wanderung durch den üppigen Wald los. Anfängliche Orientierungsprobleme können wir rasch überwinden.
Nach 3 Stunden ist die Schutzhütte in 3800m Höhe erreicht. Nur eine kurze Rast gönnen wir uns, dann geht es schon weiter. Auf kahlen Hängen führt der Weg nach oben. Die Wolken versperren den Blick in alle Richtungen - schade! Endlich erreichen wir den Gipfelaufbau.
Cotopaxi vom Gipfel des Tungurahua aus gesehenBei feuchtem Wetter stellen wir 17.30 Uhr in knapp 5000m Höhe unser Zelt auf. Der Anstieg war sehr kraftraubend und die Höhe merke ich doch sehr. Dennoch steige ich kurz vor Dämmerung zum Gipfel des empor. Nach einer halben Stunde bin ich am Zelt zurück. Endlich klart es etwas auf und der Blick hinunter bis zu den Lichtern von Ambato und Riobamba ist frei. In der Ferne ragt der gewaltige Cotopaxi in die Höhe. Bald ist alles wieder dicht und der Schneeregen treibt uns ins Zelt.

11.03.94 Das Wetter ist immer noch schlecht. Alles ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Schon kommen die ersten Bergsteiger von unten herauf in Richtung Gipfel. Kurze Zeit später stehen auch wir beide oben, doch die Sicht ist Null. Zurück am Zelt packen wir flink alles zusammen und verlassen den ungemütlichen Ort. Nach knapp 2 Stunden später sind wir am Refugio und pausieren. Bald schon steigen wir über den Schlammweg im Wald hinunter nach Banos. Wir sehen aus wie die Sch...
16 Uhr sind wir endlich im Hotel. Schnell die Badehose geschnappt und ab ins Thermalbad...

12.03.94 Heute ist Fahrradtag. Mit ausgeliehenen Mountainbikes fahren wir die 65 km nach Puyo. Die Tour ist recht angenehm, geht es doch ständig bergab. Die Vegetation wird immer üppiger und ist am Zielort der reine Regenwald. Zurück geht es mit dem Bus. Natürlich sitze ich wieder auf dem Dach... Am Abend dann in Banos durch die Szenekneipen zu schlendern macht richtig Spaß. Überall trifft man urige Globetrottertypen...

Chimborazzo13.03.94 Mit dem Bus verlassen wir Banos und fahren nach Riobamba. Von hier aus wollen wir zum Chimborazo gelangen. Nach einem kräftigem Mittagsmahl trampen wir zum Chimbo. Erst mit einem netten Bankangestellten, danach mit einer Gruppe Yankees, kommen wir ohne große Probleme zur 4800m hohen Carrelhütte. In den Abendstunden verschwinden sogar die Wolken und der Blick auf den Berg wird frei.

14.03.94 Gipfeltag! Schon um 0.30 Uhr stapfen wir an der Hütte los und steigen in einem guten Tempo nach oben. Als es dämmert, sind wir bereits in 5800 m Höhe. Eine heikle Querung zwingt uns zum Gehen am Seil. Das kostet viel Zeit und der weiche Schnee fordert anstrengende Spurarbeit. Der Weg zieht sich ewig in die Länge...
Der Gipfel schließlich ist größer als ein Fußballfeld. Man geht und geht ständig weiter, es wird immer flacher, doch wann man oben ist, weiß man nie so genau. Irgendwann scheint es nach allen Seiten nicht mehr höher zu gehen. 11.15 Uhr - geschafft! 6310m - Chimborazo.
Die Aussicht ist nicht all zu toll, überall bedecken Wolken die tiefer liegenden Täler. Der Abstieg zieht sich im weichen Schnee und bei brutaler Sonneneinstrahlung in die Länge. Immer wieder kommt Nebel auf und so muß ich ganz schön nach dem Weg suchen.
Blick von der Whymperhütte zurück zum GipfelErst nach 17 Uhr erreiche ich die Whymperhütte (5000m). Andrea kommt noch viel später. Sie sieht kaum noch etwas, ist wahrscheinlich schneeblind. So steige ich noch zur unteren Hütte ab und hole unser Gepäck und die Schlafsäcke herauf. Die Amerikaner verpflegen uns netterweise gleich mit.

15.03.94 Der ganze Tag ist zum Ausruhen freigegeben. Andrea kuriert ihre Augenschwellungen und abends gehen wir zur Carrelhütte hinunter.

16.03.94 Heute wollen wir den Berg verlassen, packen unsere Sachen und warten auf ein Auto. Leider kommt keines und so fahren wir erst nachmittags mit den Amerikanern (die heute am Gipfel waren) hinunter in Richtung Ambato.
An der ersten Bushaltestelle setzen sie uns ab, doch bald schon sitzen wir wieder in einem Pickup und fahren per Anhalter nach Quito. Dort kommen wir erst im Dunkeln an und flüchten sofort vor der Hektik der Straßen in ein ruhiges Hotelzimmer.

17.03.94 Ab heute führen wir getrennte Touren durch. Andrea will sich noch etwas auskurieren - mich treibt es schon wieder in den Urwald. Die ganzen Bergsteigerutensilien lasse ich im Hotel zurück und fahre mit dem Bus nach Tena. Mein Tagesziel ist Mishualli - mitten im Dschungel. Der Bus kommt gegen 20 Uhr in Tena an.
Heute Abend fährt leider kein Bus mehr und so bin ich gezwungen, gemeinsam mit einem Indio ein Taxi zu chartern. Auf einer Piste düsen wir durch die Urwaldnacht ...
Irgendwann erreichen wir Mishualli. Ich steige in einem stilvollen Hotel ab. Das Abendmahl auf der Veranda ist von bester Qualität. Mein Zimmer hat nur ein Dach und 2 Wände. Die restlichen Begrenzungen bestehen aus Moskitonetzen und so schlafe ich also mitten im Urwald - alles zirpt und summt...

18.03.1994 Endlich kann ich das Urwaldtreiben des kleinen Dorfes auch bei Tageslicht genießen. Üppig grünt es überall. Bei einer kleinen Wanderung bestaune ich die Pflanzenvielfalt. Über dem Weg wachsen die Bäume wieder zusammen. Gegen 11 Uhr fahre ich mit einem 15 Meter langen und einem Meter breiten motorisierten Einbaum auf dem Rio Napo flußabwärts. Mit vollem Speed geht die Fahrt mitten durch Stromschnellen - es ist atemberaubend! Nach 5 Stunden erreicht der Kahn Coca, eine mitten im Urwald liegende Stadt.
Ich verlasse das Boot und weiter geht die Reise mit dem Bus. Quer durch den Wald ist eine Piste gebaut worden, ab und an steht eine Hütte am Wegesrand. Als der Bus in Lago Agrio ankommt, dämmert es schon. Die Stadt lebt von der Erdölgewinnung und demzufolge bietet sie für Touristen eigentlich keine Attraktionen.

19.03.1994 Morgens in aller Frühe nehme ich den Linienbus nach Quito. In der Hauptstadt versuche ich ein Flugticket nach Galapagos zu organisieren und bald darauf sitze ich schon wieder im Bus nach Santo Domingo. Im Dunkeln erreiche ich die Stadt und nach einem kurzen Bummel durch die Gassen gehe ich zu Bett.

20.03.1994 Schon 6 Uhr bin ich wieder auf den Beinen, um dem Markttreiben beizuwohnen. Heute ist Sonntag und es ist Markttag. Man sagt, hier in Santo Domingo gäbe es den größten Markt des Landes. Da ich schon früh auf bin, kann ich die Händler beobachten, wie sie ihre Stände aufbauen. Zwei Stunden später herrscht das totale Gedränge. Jeder Platz, jede Straße, alles quillt über vor lauter Menschen. Händler wie Kunden strömen durch die Gassen und machen den Markt zum beeindruckend quirligen Erlebnis....
Für mich ist es höchste Zeit, an den Pazifik zu flüchten. Ich verordne mir ein Bad im größten Ozean, schlendere kurz durch Esmeraldes und sitze in den Abendstunden schon wieder im Bus nach Quito. Nachts um 2 Uhr komme ich schließlich dort an und will nur noch ins Bett.

Cotopaxi über den Dächern von Quito21.03.1994 Den ganzen Tag verbringe ich in der Hauptstadt. Es gelingt mir, ein Flugticket zum Studententarif nach Galapagos zu buchen. Auf der Banco de los Andes treffe ich einen anderen Dresdner und so schwatzen wir den ganzen Tag über dies und das...

22.03.1994 Nach einem gemütlichen Frühstück begebe ich mich auf den Busbahnhof. Schnell finde ich einen Bus nach Riobamba. Mit diesem fahre ich 2 Stunden auf der Panamericana und lasse mich am Cotopaxi - Nationalpark absetzen. Mit etwas Glück gelingt es mir, mit einem Jeep die 30km bis fast zur Hütte Refugio Jose Ribas (4800 m hoch gelegen) zu trampen.
Die letzten 300 Höhenmeter muß ich allerdings dann doch laufen. Die Schneepyramide des Vulkans hüllt sich leider noch in Wolken. Morgen will ich sie bezwingen - hoffentlich spielt das Wetter mit! Am Abend klart es auf und das macht mir Hoffnung. Schnell noch ein paar Stunden Schlaf gehascht, bevor es losgeht!

Krater des Cotopaxi23.03.1994 Um Mitternacht klingelt der Wecker. Das Wetter ist hervorragend und eine halbe Stunde später bin ich schon auf dem Weg. Es ist sehr kalt. Aus der Ferne leuchtet ab und zu ein Gewitter herüber. Der Mond leuchtet den Weg komfortabel aus und da der Schnee knochenhart gefroren ist, komme ich sehr schnell voran. Die vorhandene Spur ist immer gut zu sehen.
Kurz vor 3 Uhr morgens geht der Mond unter. Es ist fortan stockdunkel und nur meine Stirnlampe weist mir den Weg zum Gipfel. 3.48 Uhr erreiche ich den höchsten Punkt. Dummerweise viel zu zeitig, eigentlich hatte ich gehofft, den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben. Doch so lange kann ich leider nicht warten, die Kälte treibt mich bald wieder vom Gipfel hinunter.
Das Kraterloch kann ich im Dunkeln nur erahnen. Schnell schieße ich nur ein paar Fotos und dann geht es wieder hinab. Die Hütte erreiche ich bereits in der Morgendämmerung. Dort lege ich mich noch ein paar Stündchen in den Schlafsack, ehe ich in der Mittagszeit wieder mit dem Abstieg in Richtung PanAm beginne. Nach 2 Stunden Wanderung durch das karg bewachsene Hochland der Sierra kann ich mit einem Jeep mitfahren und erreiche recht bald die Panamericana. Mit dem Bus bin ich von dort aus schnell wieder in Quito und im Hotel.

24.03.1994 Den gesamten Tag verbringe ich in den Straßen von Quito. Vorbei an den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und den Basaren schlendere ich dahin. Am schönsten finde ich den alten großen Dom. Er strahlt in dieser hektischen Stadt eine beeindruckende Ruhe aus.
Die Stadtbesichtigung runde ich mit einer Fahrt zur Panecillo - der Freiheitsstatue auf einer Anhöhe über der Stadt - ab. Der Rundblick über die gesamte Satdt ist von hier aus vom Feinsten! Ein richtiggehender Schnitt trennt die Häuser der Altstadt von den hohen Skyscrapern der Neustadt ab.

25.03.1994 Heute beginnt die Reise nach Galapagos. 9.30 hebt der TAME - Flieger von Quito ab und mit einer kurzen Zwischenlandung in Guayaquil lande ich in Galapagos. Es ist heiß und die Sonne sticht. Auf dem kleinen Flughafen sind viele Menschen. Wir alle müssen 80 US$ (Studenten 40 US$) Nationalparkgebühren entrichten. Hinzu kommt noch die Kurtaxe - ziemlich schnell wird man auf dem Archipel eine Menge Geld los.
Vor dem Flughafen bekomme ich ein Angebot für eine Achttagestour mit dem Boot. Den Preis kann ich noch auf 450 $ herunterhandeln - dann schlage ich zu. Mit einem Bus fahre ich zusammen mit anderen Touristen zum Hafen. Sofort geht es an Bord und schon hier kann ich die ersten Tiere bestaunen: Im Hafen fliegen Pelikane und andere Vögel durch die Lüfte. Bis auf 2-3 Meter kommen sie heran! Ich bin begeistert!
Nach der Einweisung an Bord und einem exzellenten Mittagsmahl stechen wir in See. Bei dem heutigen Landgang auf der Isla Santa Cruz kennt meine Begeisterung keine Grenzen. Wie sonst nur im Märchen krauchen rote und schwarze Krebse neben mir durch den Sand. Ich muß aufpassen, daß ich nicht über die vielen Leguane stolpere...
Auch das Schnorcheln ist eine Welt für sich. Tausende bunte Fische tollen sich im Wasser. Nur die großen Schildkröten haben sich verkrochen. Voller atemberaubender Eindrücke fährt uns unsere Crew wieder mit dem Beiboot zurück zur Yacht. Immer an der Küste entlang, schiffen wir in Richtung Liegeplatz. Nach einem köstlichen Abendbrot ist Reiseroutenbesprechung. Danach herrscht Nachtruhe. Ich schlafe an Deck.

Leguan26.03.1994 Gleich nach dem Frühstück ist Landgang angesagt. Am Steg werden wir von unzähligen Seelöwen begrüßt. Unsere Anwesenheit stört sie nur wenig. Im Landesinneren tollen sich wieder viele endemische Leguane diverser Größe und Farbe. Gelbe und schwarze Darwinfinken fliegen durch die Luft.
Neben dem Pfad watscheln Blaufußtölpel entlang. Pelikane und Fregattvögel zieren den Himmel. Mit dem schauen und fotografieren komme ich kaum hinterher...
Viel zu schnell ist der Rundgang beendet, sind wir zurück an Bord und schon wieder auf großer Fahrt. Das Ziel ist die Isla Santa Fe, welche nachmittags erreicht wird. An Land säumen bis zu 4 Meter hohe Kakteen den Weg. Die Tierwelt ist ähnlich der auf den anderen Inseln. Die Sonne ist immer noch äußerst heiß. Nur beim Baden und Schnorcheln kann man sich etwas Abkühlung verschaffen. In der Nacht schippern wir in Richtung Süden.

27.03.1994 Wir ankern vor der Isla Espanola. Es ist die südlichste Insel von Galapagos. Beim Landgang gelingt es uns, neben "Nichtblaufuß"-Tölpeln auch 2 Albatrosse zu sehen. Eine echte Attraktion! Eine große Spinne fordert meine Fotografierkünste heraus. Beim Rückweg geht es am Blasloch vorbei. Bei großem Wellengang bläst hier das Wasser in großen Fontänen senkrecht nach oben. Dabei pfeift es. Zurück an Bord, gibt es Mittagessen. Frisch gefangene Meeresfrüchte stehen auf dem Speiseplan. Anschließend stechen wir in See, um zur Isla Floreana zu gelangen. Von Zeit zu Zeit begleiten uns Delphine und sausen kurz vor dem Kiel durchs Wasser. Es ist herrlich, sie bei ihrem Treiben beobachten zu können. Erst im Dunkeln erreichen wir unser Tagesziel.

28.03.1994 Beim morgendlichen Landgang sind erstmals Flamingos, Seerochen und Seeigel zu sehen. In der Ferne kann ich Schildkröten erahnen. An einem felsigen Riff - Devils Crown - ist Schnorchelstunde. Es ist märchenhaft und die Unterwasserwelt ist phantastisch bunt. Unzählige Fische gleiten durch die Fluten. Neben mir saust ein Seelöwe vorbei.
Nach dem Mittag wird die Post Office Bay besucht, ein historisches Faß, in das die alten Seeleute ihre Post legten, die nach Hause gehen sollte. Ein anderer nahm sie dann mit. Heute ist das ganze für Touristen ein willkommener Anlaufpunkt. Auch ich sende 3 Postkarten ab. Mal sehen, wer diese wohl abschicken wird?
Nach der Ankunft an Bord werden sofort die Maschinen angeworfen. Binnen 4 Stunden erreichen wir Puerto Villamil, den Hafen von Isla Isabela. Ein kurzer Rundgang im Dorf schließt sich an, ehe es zu dunkeln beginnt.

29.03.1994 Das heutige Tagesprogramm ist sehr umfangreich und so beginnen wir schon 6 Uhr mit dem Landgang. Ein Bus bringt uns ins Landesinnere und bald reiten wir zum Volcano Santo Tomas. Es ist mein erster Ausritt. Mit einem derartigen Tempo rasen die Pferde durch das Grün, daß ich aufpassen muß, nicht von einem Busch oder Strauch aus dem Sattel gestreift zu werden.
Der Vulkankrater ist von beeindruckenden Ausmaßen: 9km lang und 10km breit. Zu Fuß besichtigen wir noch einige Geysire. Zurück geht es dann auf ähnlich abenteuerliche Weise. Ich bin froh, daß ich mich anschließend auf dem schattigen Boot ausruhen kann.
Der Kapitän steuert bereits das nächste Ziel an. In den Abendstunden ankern wir in Puerto Ayora, der Hafenstadt auf der Isla Santa Cruz. Nach dem Essen folgt noch ein Stadtbummel. Die Tourismusbranche boomt auf Galapagos - tausende Ausländer schlendern durch das Städtchen. Im Hafen liegen zahlreiche Yachten...

Darwinfink30.03.1994 Der Tag beginnt mit einem Besuch in der Darwinstation. Hier hausen die Wissenschaftler und wachen über den Galapagos-Archipel. Hier werden auch Schildkröten (die auf manchen der Inseln vom Aussterben bedroht sind) aufgezogen und vieles andere mehr.
Es herrscht ein Flair wie im Zoo. Der Nachmittag vergeht am Badestrand. Nach einem Abendausflug in der Hafenstadt legen wir mit unserem Boot in den Nachtstunden ab, um in Richtung Norden zu fahren.

31.03.1994 Bei Tagesanbruch liegt eine Traumlandschaft vor uns, es ist die bekannte Isla Bartolome. Tiere sind hier fast keine zu sehen, dafür jedoch wunderschöne Calderalandschaften, ausgediente Krater und vieles mehr. Schließlich sehe ich hier auch die erhofften Pinguine.
Mit Baden und Faulenzen vergeht der Rest des Tages. Die Sonne scheint hier am Äquator viel intensiver. Gegen Abend unternehmen wir noch einen Ausflug mit dem Beiboot in Mangrovengegenden. Erstmals tauchen die Wasserschildkröten auf und auch kleine Haie sind im Wasser zu sehen.
An Bord laufen schon die Vorbereitungen für die große Abschlußparty. Alle zusammen (5 Mann Besatzung und 5 Touristen) feiern wir bis in die Nacht.

01.04.1994 Früh unternehmen wir noch einen kleinen Landgang unweit des Flugplatzes. An diesem Tag haben wir das große Glück, die Fregattvögel bei der Paarung beobachten zu können. Die Männchen, die die Weibchen anlocken wollen, blasen einen roten Kehlsack auf, um zu imponieren. Das bietet natürlich ein herrliches Bild und Fotomotiv. Auch von den Tölpeln, den Seelöwen und den Leguanen kann ich nun Abschied nehmen. Viel zu schnell ist die herrliche Zeit auf den Galapagos-Inseln vorüber.
Mit dem Boot "Valiant" fahren wir ein letztes mal, ehe wir im Hafen einlaufen. Vor einer Woche hat an gleicher Stelle diese erlebnisreiche Seereise begonnen. Nach der herzlichen Verabschiedung von der Bootscrew geht es flink zum Airport und ein paar Stunden später lande ich schon wieder in Quito. Der Abendbus bringt mich nach Otavalo.

02.04.1994 Heute ist Samstag. Schon um 6 Uhr morgens streife ich bei Regen über den Tiermarkt. Alle möglichen Haustiere sind im Angebot. Mensch und Tier stehen im Regen und im Schlamm. Im Zentrum der Stadt ist großer Markttag. Viele Handarbeiten sind hier zu haben. Auch ich verfalle dem "Kaufrausch" und leiste mir einen schönen Wollpullover. Nachmittags fahre ich zu einer Lagune in die Berge. Die 17km Rückweg schlendere ich durch herrliche Berglandschaft.

03.04.1994 Die umliegenden Dörfer Otavalos bieten viele Ausflugsmöglichkeiten. Ich fahre zum Bergsee Cuicocha und besichtige die Lederhandarbeiten in Cotocachi. Alles was aus Leder herstellbar ist, ist hier zu bekommen. Im Dorf San Antonio ist man auf Holzarbeiten spezialisiert. Jeder 2. Laden bietet den Touristen Handarbeit aus feinstem Holz.
Am Straßenrand verkauft einer frisches Ochsenfleisch - die Haut und der Schädel liegen noch am Boden... Mit dem Bus bin ich schnell wieder in Otavalo. Bei der Rückfahrt wollte ich noch am Äquatordenkmal anhalten, doch der Bus fährt leider sofort durch - schade! Im Dunkeln erreiche ich Quito und im Hotel treffe ich auch Andrea wieder. Wir erzählen uns gegenseitig von unseren Erlebnissen in den vergangenen Tagen.

04.04.1994 Heute ist unser letzter Tag in Ecuador. Um 6 Uhr morgens fahre ich zum Äquatordenkmal, denn diesen Spaß will ich mir nicht entgehen lassen. Wie ein Kind hopse ich von einer Hälfte der Erdkugel auf die andere. Wie leicht das doch geht...!
Nach einem obligatorischen Foto fahre ich mit dem nächsten Wagen wieder zurück nach Quito. Auch da habe ich noch volles Programm. Im Geographischen Institut kaufe ich eine 4m große Karte des Landes.
Nach dem Mittagessen geht es zum Flughafen. Meine restlichen Geldbestände reichen eben noch für die Flughafengebühren und ein paar Postkarten, die ich flink noch schreibe. Dann wartet schon der Flieger und nach reichlich 4 herrlichen Wochen verlasse ich voller unvergeßlicher Eindrücke Ecuador. Beim Zwischenstop in Bogota droht noch eine mehrstündige Wartepause, ist doch die Luftüberwachung zusammengebrochen...

05.04.1994 Ohne große Verzögerung startet jedoch dann der Jumbo von Kolumbien und mit einem Stop in Caracas geht es direkt nach Frankfurt. Das Schmökern in der deutschen Klatschpresse läßt die Flugzeit schnell vergehen. Von der Lufthansa werden kleine Geschenke verteilt - Frohe Ostern!
In den Nachtstunden komme ich zum Schlaf. Morgens fesselt mich die Presse. In Frankfurt kann ich mich wieder in das deutsche Treiben integrieren und warte auf den Flug nach Dresden. Pünktlich zum Check-In bin ich am Flugsteig und stille am Lufthansa Snack-Buffet meinen Hunger. Bei herrlichem Flugwetter hebt die Boeing 727 nach Dresden ab, wo wir in der Dämmerung landen...








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