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Nanga-Parbat-Expedition 2004

Nanga Parbat Rupal Face

21.05.2004     Ankunft der 1. Trekkinggruppe und Briefing

Erneut heißt es zeitig aufstehen, denn um 7 Uhr landet schon der Flieger mit Carsten und der ersten uns begleitenden Trekkinggruppe. Außerdem steht heute unsere wichtigste Aufgabe in Islamabad überhaupt auf dem Programm: das offizielle Briefing, also die Expeditionsverabschiedung im Tourismusministerium. Nach dem Frühstück 7 Uhr fahren wir mit einem Taxi zum Flughafen, wo wir uns mitten hinein in die Menschenmenge am Ausgang begeben. Während wir auf die Ankunft unserer Truppe aus der schon vor einigen Minuten gelandeten Maschine warten, versucht Markus mit Tricks und guten Bekannten beim Zoll, in die Ankunftshalle vorzudringen, um eventuell das Schlangestehen zu beschleunigen. Es gelingt nicht ganz, aber zumindest teilweise... Kurz darauf begrüßen wir herzlich Carsten sowie die Teilnehmer unserer ersten Trekkinggruppe, die von unserem Bergfreund Jan Lettke geleitet wird, der schon 2002 mit uns auf Expedition in Pakistan unterwegs war. Während Jörg mit den Teilnehmern der Trekkinggruppe zurück nach Rawalpindi ins Hotel fährt, wartet auf Carsten, Günter, Christian und Markus die Aufgabe des Briefings. Da wir eine der allerersten Expeditionen der Saison in Pakistan sind, bekommen wir die besondere Ehre einer Gesprächsrunde und Pressekonferenz beim Staatssekretär für Tourismus persönlich. Zu dieser Veranstaltung, die ungeachtet der hochrangigen Teilnehmer von Regierungsseite mit dem üblichen pakistanischen Chaos abläuft, sind viele Bergsteiger im Sitzungssaal im 10. Stock des Ministeriums zusammen gekommen. Unter anderem die deutsche Bergsteigerin und ehemalige Extremkletterin Barbara Hirschbichler, die Teilnehmer der zweiten deutschen Nanga-Parbat-Expedition unter Leitung von Michi Wärthl, eine Schweizer Expedition zu Gasherbrum und Broad Peak unter Leitung von Jean Troillet, die italienische K2 - Jubiläumsexpedition, eine kleine Österreichische Expedition zum Nanga Parbat, eine Koreanische Filmexpedition, Chinesen und viele andere mehr. Kurz bevor es richtig losgeht, taucht auch Jörg noch auf. Die Gesprächsrunde beginnt recht amüsant damit, daß der Staatssekretär ein bißchen was über den pakistanischen Tourismus erzählt und sich dabei als absoluter Laie auf dem Gebiet des Bergsteigens outet. Ansonsten ist er jedoch schwer in Ordnung und läßt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Äußerst positiv anzurechnen ist ihm, daß er ausdrücklich zu konstruktiver Kritik und Erlebnisberichten auffordert, was so alles (noch) nicht gut klappt. Natürlich kann und will jetzt VOR dem Erhalt der Bewilligungsstempel niemand zu viel riskieren und so beschränkt sich die Kritik nur auf kleinere Dinge, die schief laufen. Immerhin hat Markus aber mit seinem Vorstoß hinsichtlich einer verbindlichen Fixierung der Trägerlöhne und Etappenlängen rechtzeitig vor Beginn der Saison sogar Erfolg und bekommt den erbetenen offiziellen Brief an den Polizeichef des Distriktes Chilas hinsichtlich dieser Problematik. Auch die anwesenden Vertreter pakistanischer Agenturen nutzen die Gunst der Stunde, ihre ganzen kleinen Probleme und Problemchen loszuwerden und so zieht sich die Veranstaltung dann doch etwas in die Länge, ehe der Staatssekretär endlich das Zeichen zum Aufbruch gibt. Leider haben wir uns jedoch zu früh gefreut, denn just in diesem Moment erscheint das pakistanische Fernsehen und damit wenigstens ein paar sinnvolle Bilder für deren Berichterstattung entstehen, müssen sich alle noch mal hinsetzen und 10 Minuten lang noch mal so tun, als seien sie mitten in der Diskussion... Danach ist jedoch endgültig Schluß und während die meisten erleichtert in ihr Hotel flüchten, müssen Christian und Markus nun noch schnell versuchen, das eigentliche Briefing hinter sich zu bringen. Zwischendurch gibt Markus der Daily Times noch ein Interview, während Christian schon die Briefing-Papiere ausfüllt und unterschreibt. Das eigentliche Briefing erfolgt dann im Expressverfahren: keine 5 Minuten verbringen wir im Zimmer des zuständigen Beamten, der lediglich seine Unterschrift unter ein Dutzend vorbereiteter Dokumente setzt, uns nicht eine einzige Frage stellt und uns dann mit den besten Wünschen verabschiedet. Markus fährt zusammen mit den Italienern zurück ins Hotel und Christian fährt zusammen mit unserem Verbindungsoffizier in unser Materialdepot, um ihn mit der noch fehlenden Ausrüstung zu versorgen. Als Christian auch im Hotel eintrifft, ist es bereits später Nachmittag. Auf dem Programm steht die Besichtigung der Faisallah-Moschee in Islamabad. Alle außer Christian und Markus, die noch einiges zu erledigen haben, fahren nachdem sich die größte Hitze gelegt hat gegen 17 Uhr mit dem Bus nach Islamabad und sind 20 Uhr von einer interessanten Besichtigungstour zurück. Markus hat inzwischen noch mal Geld getauscht, weitere 1000 Briefmarken gekauft, unsere neue, kunstvoll bestickte Basislagerfahne vom Schneider geholt und unseren Tagesbericht geschrieben. Zum Abendessen treffen wir uns alle am Barbecue-Grill des Hotels, wo wir gemeinsam mit der Trekkinggruppe und unserem Verbindungsoffizier ein überaus leckeres Begrüßungsessen genießen. Anschließend, als wir alle schon fast in den Betten verschwinden wollen, wartet eine große Überraschung auf uns: Asem Mustafa Awan, ehemaliger Sportreporter der englischsprachigen pakistanischen Tageszeitung THE NATION und nach wie vor begeisterter Bergsport-Berichterstatter für verschiedene Zeitungen und Online-Redaktionen, ist zu später Stunde ins Hotel gekommen, um uns zu besuchen und ein kurzes Interview mit uns zu führen. Seit wir Asem vor 11 Jahren kennenlernten, ist er zu einem richtigen Freund geworden, denn obwohl er ein besonders frommer Moslem ist, versteht er in seiner sehr lockeren Art die Expeditionsbergsteiger wohl besser als die meisten anderen Leute hierzulande und ist immer für einen Scherz zu haben... Zu später Stunde verabschiedet er sich von uns, nicht ohne jedoch zuvor noch das obligatorische Gruppenfoto von uns gemacht zu haben und uns und sich gewünscht zu haben, der erste zu sein, der nach einem Gipfelerfolg am Nanga Parbat ein Interview mit uns führen kann...



Markus Walter
Rawalpindi, 21.05.2004

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