Ak-Shiirak - Skiabenteuer Tienschan 2003

Chronik Teil 1 - Vorbereitung

19.02.2003 - 1. Tourenbesprechung in Dresden
Während die Planung der Tour bisher mehr oder weniger nur auf Zuruf erfolgte, sitzen wir nun erstmalig (fast) alle gemeinsam am Tisch und treffen konkrete Festlegungen zu Zeitplan, Route, Ausrüstung und Verpflegung.
Thomas ist nicht extra aus Heidelberg angereist, er wird per Telefon zu seiner Meinung befragt.
Besonders wichtig ist, daß unser Marschgepäck möglichst gering ausfällt. Während bei einer üblichen Bergtour außerhalb von Europa oft ein Basislager errichtet wird, von dem aus dann mit leichterem Gepäck in schwierigeres Gelände vorgedrungen wird, ist diesmal alles anders.
Zumindest in der ersten Phase unserer Tour müssen wir alles Gepäck im Rucksack über die Terskey-Ala-Too Kette schleppen.
Noch nie hat die Waage bei einer Alpinclub-Tour eine derartig große Rolle gespielt und darum wird bei jedem einzelnen Ausrüstungsgegenstand genau überlegt, ob er nicht eingespart werden, oder durch ein leichters Teil ersetzt werden kann.
Verantwortlich für die Feinplanung sind Dirk und Christian.
Gleiches gilt für die Verpflegung. Anne wird einen auf modernen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Verpflegungsplan aufstellen, welcher uns eine optimal zusammengesetzen kaloriereichen Kost mit einem Minimalgewicht garantiert.
10.03.2003 - Skiunfall - Dirk Scholze muß Teilnahme absagen
Durch einen unverschuldeten Skiunfall hat sich unser Dirk einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Seine Teilnahme an unserer Tour ist damit leider nicht mehr möglich.
Für uns bedeutet das, neben dem Verlust eines starken Partners, daß wir unsere ganzen Material- und Verpflegungskalkulationen neu durchrechnen müssen. Insbesondere an der gemeinschaftlich benutzten Ausrüstung wie z.B. Seile oder Zelte müssen wir jetzt umplanen, damit die Gewichtsbelastung für die verbleibenden 4 Teilnehmer nicht ansteigt.
16.03.2003 - Trainingstour und Expeditionstreffen auf Hochstubaihütte
Unser 2. Expeditionstreffen konnten wir gleich mit einer Trainingstour in die winterlichen Alpen verbinden. Als Ziel hatten wir die
Hochstubaihütte
gewählt, deren Höhe von 3173 m auch schon einen kleinen Beitrag zu unserer Akklimatisation leisten sollte.
Zunächst ging es zu dritt am Freitagabend nach der Ankunft in Gries noch in der Dunkelheit hinauf zur in 2135m Höhe gelegenen Amberger Hütte.
Hier wartete Thomas bereits auf uns, der von Heidelberg aus eine kürzere Anreise hatte.
Am nächsten Morgen stiegen wir dann bei sehr schönem Wetter zunächst in Richtung Windacher Daunkogel empor.
So wie auch alle anderen Tourengeher an diesem Tag verzichteten wir auf die Gratkletterei bis zum Hauptgipfel und begnügten uns mit dem Vorgipfel, welcher direkt mit Ski erreicht werden kann. Anschließend fuhren wir zur Hochstubaihütte hinüber. Der Winterraum dort befindet sich im Nebengebäude der Hütte. Er ist gut ausgestattet, der kleine Ofen ermöglicht selbst bei tiefen Temperaturen einen halbwegs angenehmen Aufenthalt. In der Hütte wurde dann noch viel über Ausrüstung, Verpflegung und Taktik beraten.
Über Nacht frischte der Wind immer mehr auf und so wurde das geplante zeitige Aufstehen nach hinten verschoben, in der Hoffnung, daß sich nach Sonnenaufgang der Wind wieder beruhigen würde. Falsch gedacht, es wurde ein kräftiger Sturm daraus.
Gegen 7.30 Uhr schälten sich Sven und Chritian dick eingepackt aus der Hütte um den nahegelegenen Hohen Nebelkogel zu besteigen. Dieser machte seinem Namen alle Ehre - die Sicht wurde zusehends schlechter.
Nach der Rückkehr der beiden fuhren wir darum alle gemeinsam zur Amberger Hütte hinunter und weiter ins Tal bis zum Parkplatz in Gries.
Dort wurden noch größere Mengen Lebensmittel umgeladen, die Thomas dann in seinem Gepäck mit nach Kirgistan bringen soll.
30.03.2003 - Die Grußpostkarte ist fertig
Damit der Streß in den letzten Tagen vor Abflug nicht zu groß wird, nehmen wir uns Jahr für Jahr vor, bestimmte Dinge schon lange im Voraus zu erledigen.
Bei vien Dingen klappt das ganz gut, doch die Grußpostkarte scheint irgendwie immun gegenüber diesen Bemühungen zu sein. Stets wird sie erst unmittelbar vor Abflug fertig. So auch in diesm Jahr.
Am Donnerstag erfolgte noch der letzte Schliff an der Gestaltung - heute morgen dann der Druck in der Dresdner Druckerei Hille, die uns auch bei der Finanzierung unterstützt hat.
In wenigen Tagen geht die Karte dann mit auf die Reise nach Kirgistan, von wo aus sie in alle Welt versandt wird. So wie bereits die Karten der vorangegangenen Jahre ist auch diese schon vor dem Druck wieder zu einem begehrten Sammlerstück geworden. Falls auch Sie noch eine haben wollen, heißt es schnell zugreifen! Wie das geht? Einfach mindestens 6 Euro auf das Spendenkonto des Alpinclub Sachsen zur Unterstützung unserer Tour (Konto-Nr. 030 866 28 01, BLZ 850 800 00, Dresdner Bank Meissen) überweisen und bei Verwendungszweck die vollständige Anschrift des gewünschten Karten-Empfängers eintragen. Weitere Angaben sind nicht erforderlich. Jeder Spender erhält automatisch die Grußpostkarte.
02.04.2003 - Mannschaft startklar
Nach einer mehrstündigen Packaktion sind wir jetzt startklar. Vier Ruckäcke stehen bereit. Vor dem Einpacken wurden lange Listen geschrieben, jedes Bekleidungs- und Ausrüstungsstück einzeln gewogen. Vieles, das erst mit in den Rucksack sollte, wurde dann doch wieder aussortiert. Das Gewicht sollte selbstverständlich so gering wie irgend möglich sein. Trotzdem wiegt jeder Rucksack 26kg. Einen großen Anteil daran hat allein schon die Verpflegung, welche zusammen mit Kocher, Brennstoff und Kochgeschirr bereits die Hälfte des Gesamtgepäcks ausmacht. Hinzu kommen Zelte, Kletterausrüstung und warme Bekleidung. Letztere ist besonders wichtig, liegen doch im April die Temperaturen noch deutlich unter dem Gefrierpunkt. Für einen eventuellen Notfall wurde ein Satellitentelefon eingepackt, allein dieses wiegt schon zweieinhalb Kilo. Wir hoffen natürlich, daß wir das Telefon während unserer Tour nicht benötigen!

Wie es weitergeht lesen Sie in

*Teil 2 - Bischkek bis Petrovsee und
*Teil 3 - Petrovsee bis Rückfahrt



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